Nachdem wir im vergangenen Wochenbericht berichteten, dass wir mitten im Umbau stecken und Anfang des Monats berichteten, dass wir das Ansuchen zur Betriebsanlagengenehmigung eingereicht hatten, ging es in dieser Woche darum, den Umbau soweit möglich fertig zu stellen und die Genehmigung zu beschleunigen.

In dieser Woche wurde die Trennwand, die den Versand- und Bürobereich von der Produktion trennt, fertig tapeziert (Glasgewebe) und gestrichen (scheuerbeständig). Es wurde der große, schwere Drucker sowie der Tresen Kühlschrank als letzte Möbelstücke aus unserem Privatlager in die Chocolaterie transportiert und es ging an die Bestellung zur Ergänzung der vorhandenen Verkaufsmöbel. Diese wurden erst jetzt bestellt, da wir uns intern erst einigen mussten, da das Budget sehr geworden knapp ist und wir daher einiges unserer Ideen und Wünsche vorerst streichen mussten. Wer uns unterstützen möchte, den Start etwas zu erleichtern, hat noch bis zum 29. Februar Zeit, am Crowdfunding teilzunehmen. 
Da nun soweit alles einsortiert, eingerichtet und aufgebaut war, wurde alles nochmals geputzt.
Immer mal wieder schauten neugierige Menschen vorbei, was uns sehr freute, da großes Interesse und Begeisterung den Alltag prägt. Auch wenn es digital, wenn auch wenige, Leute gibt, die meinen, bei uns irgendwelche Fehler suchen und verbreiten zu müssen, konzentriert sich der Großteil zu unserer Freude auf den positiven Kern und fiebert der baldigen Eröffnung gespannt und voller Vorfreude entgegen. 

Am Samstag traf ein Großteil der bestellten Waren nun ein, sodass die Verkaufsregale aufgebaut werden konnten und nun, nachdem der Verkaufsraum noch recht leer aussah, die Gesamträumlichkeiten beleben.

Testweise hatten wir ein wenig mit Schokolade experimentiert, um einerseits die Ergebnisse zu verkosten, andererseits aber auch, um Produktfotos für den Onlineshop und zu Marketingzwecke nutzen zu können. Neben den Nougatkreationen in Riegelformen überzogen wir Obst mit Schokolade, gossen unsere neue Motivschokolade in Form von Großeltern und erweckten die Kellerstöckl- Form zum Leben, welche nicht nur uns selbst begeisterte, sondern auch Passanten, Freunde, Nachbarn und Bekannte.
Desweiteren hatten wir Kontakt, um mit Eröffnung der Chocolaterie dann auch einen Hermes Paketshop zu integrieren. Wer also sein Hermes Paket abgeben möchte, kann dies in Zukunft auch bei uns erledigen. 

Damit man von außen auch sehen kann, was sich im Inneren der Räumlichkeiten verbergen mag, wurden nun die grafischen Arbeiten zur Erstellung der Außenwerbung erledigt und gehen jetzt in den Druck. 

Nun, wie wir im letzten Wochenbericht erwähnten, wäre unsere persönliche Planung so, zwischen dem 29. Februar und dem 8. März zu eröffnen. Leider gehen die Pläne nicht so auf. Wir selbst sind gut in der Zeit; straff und sportlich, aber möglich. Leider aber spielt die BH nicht so mit, denn nachdem wir dort nachfragten, teilte man uns den frühstmöglichen Besichtigungstermin für den 7. März mit. Früher sei nicht möglich und man wies uns freundlich darauf hin, sollten wir die Betriebsanlage früher in Betrieb nehmen, droht ähnlich wie beim Fahren ohne Führerschein, dass man gar keine Genehmigung erhält und Strafe zahlen muss. Mit anderen Worten: Wir werden nun zwei Wochen lang warten müssen, in einer fertigen Küche, im unbefüllten Verkaufsraum. Und dann schaut die BH sich das Ganze erst an. Es kann sein, dass ihnen plötzlich Mängel auffallen, die man vorab lieber noch nicht anhand der vorliegenden Fotos und 360° Fotos benennen oder beurteilen möchte, sogar ein Video haben wir zugesandt. Es gibt eben die Gesetze, an die man sich zu halten hat, so wurde uns das mehrfach wiederholt. Ja, wir wissen das, genau deswegen gehen wir das Prozedere ja durch. Wären wir gegen die Gesetze und Pflichten, hätten wir schon vor oder zu Weihnachten Schokoladen verkauft. Aber es ist eben extrem mühsam, wenn ein Unternehmen seit Monaten Geld kostet, jedoch nichts abwirft, weil wir nicht produzieren dürfen. Auch unser „Plan C“, also eine bereits genehmigte Fremdküche übergangsweise zu nutzen, sei nicht erlaubt. Wir werden hier also nun zwei Wochen lang warten müssen. Aber selbst wenn am 7. März dann die Perfektion festgestellt wird, wovon wir durchaus ausgehen, bedeutet es nicht, dass wir sofort produzieren dürfen. Es bedeutet, dass am Folgetag das Ergebnis erst einmal von der BH aufgeschrieben und an entsprechende Stellen verschickt wird. Bis wir also wirklich anfangen können, wird weitere Zeit verstreichen. Beim letzten Mal, nach dem persönlichen Besuch am 6.12. erhielten wir diese Schriftform erst 4 Wochen später. Man halte sich das wirklich vor Augen: Wir hatten bereits im Dezember eine Betriebsanlage für selbe Arbeiten mit selben Aufbau genehmigt bekommen, aber nur weil wir die Anschrift ändern mussten (denn auch dem dortigen Vermieter hat es, so vermuten wir, irgendwann zu lange gedauert), beginnt alles nun von vorne. Während wir für einen leeren Raum, gepaart mit reiner Textform und grafisch dargestellten Wünschen die Genehmigung erhielten, kann diese inzwischen umgesetzte Skizze nicht sofort genehmigt oder zumindest grob beurteilt werden. Nicht einmal als befristete Sondergenehmigung bis zur tatsächlichen Besichtigung. Wir haben also noch ein Verbot, hier arbeiten zu dürfen. Und dann wundert sich Güssing, warum so viel leer steht, so viele abwandern oder gar nicht erst eröffnen. Wir waren in der Hoffnung, durch das Telefonat irgendeine Lösung zu finden, und wenn sie nur befristet und speziell als Sonderfall eintritt, aber es gibt keine Chance. Die BH beruht auf diesen einzig wahren Weg und hat, zumindest wurde es nicht ausgesprochen, anscheinend nicht einmal Empathie für unsere Situation. Im Gegenteil, man sagte uns noch, dass man eigentlich keine Betriebsanlage aufbaut ohne Genehmigung. Ja, auch das wissen wir, das wird durchaus empfohlen und in der vorigen Räumlichkeit hielten wir uns an diese Empfehlung, aber erstens haben wir für diesen Aufbau, nur am anderen Standort, bereits eine Genehmigung erhalten, was also soll jetzt schlechter sein und zweitens stelle man sich mal vor, wir würden am 7. die mündliche Genehmigung erhalten, warten dann paar Wochen auf die schriftliche Genehmigung, fangen erst dann mit dem 3-wöchigen Umbau an, … ja wo befinden wir uns dann? Dann sind wir an Ostern angekommen. Das Ostergeschäft ist verloren, es kommt die warme Jahreszeit, wo die Schokolade schmilzt, sobald man den klimatisierten Raum verlässt. Es sind mindestens 6 Wochen, an denen wir Miete, Nebenkosten und privat uns finanzieren müssen, ohne irgendwas an Geldern einnehmen zu können oder dürfen. Das können wir uns einfach nicht leisten. Daher haben wir voller Vertrauen und Hoffnung einfach angefangen. Wir gehen legale Wege und halten uns an die Gesetze, wir gehen schön brav die Wege, die die BH von uns verlangt. Und bis die BH die Genehmigung erteilt, müssen wir eben warten. Das ist aber alles andere als Urlaub, das wird eine anstrengende Zeit. Aber wie sagt man so schön „Was lange währt, wird endlich gut“. Zu irgendetwas wird diese Wartezeit gut sein. Rückblickend werden wir bestimmt dankbar sein, dass wir uns nicht sofort ins Produzieren gestürzt haben, sondern zwischen Fertigstellung und Produktion ein wenig zeitliche Luft war. 
Wir wünschen uns daher, dass ihr uns trotzdem weiterhin treu bleibt und als Fürsprecher am Ball bleibt. Wir danken euch allen für eure Geduld und positiven Worte !

Für all jene, die sich diesen Text als Audio angehört haben, schaut gern in dem Blog vorbei, dessen Link wir unter dem Video hinterlegt haben. Dort könnt ihr Fotos aus der Woche einsehen sowie ein 360° Panorama, in welchem ihr euch in alle Richtungen umsehen könnt so nah, als wärt ihr da 😉 

Und wenn ihr uns unterstützen möchtet:  Bis zum kommenden Donnerstag, dem 29.2., ist das Crowdfunding aktiv, ihr könnt darüber mit freien Beiträgen unterstützen oder ein sog. „Dankeschön“ auswählen, welches ihr dann später erhaltet.