Monatsbericht August 2024

Der Augustbericht der Chocolaterie beleuchtet einen umsatzschwachen Monat aufgrund der Sommerferien und des heißen Wetters. Neue Kreationen wie die Aperol- und Salmiak-Pralinen fanden wenig Anklang, während die Kürbispraline mit Kürbiskernöl und ein neuer Schokoladenriegel mit Popcorncreme gut ankamen. Neben neuen Produkten wurde das Angebot um Kaffee und Espresso erweitert, und Kinder-Schoko-Seminare waren ein voller Erfolg. Der Adventskalender für die kommende Saison, der ausschließlich Uhudler-Pralinen enthalten wird, kann bereits vorbestellt werden. Trotz der Herausforderungen durch steigende Kakaopreise und bürokratische Hürden bleibt die Stimmung optimistisch, besonders mit Blick auf den kommenden Herbst und Winter. Ein geplanter offener Brief soll zudem Missstände thematisieren und zu gemeinsamen Lösungen aufrufen.
Monatsbericht August 2024

Wir grüßen euch ihr Lieben,
herzlich willkommen zurück bei unserem regelmäßigen Update an unsere treuen Leser und Hörer und herzlich willkommen an alle Neuen unter uns.

Wie gewohnt fassen wir in diesem Blog zusammen, was wir gemacht und erlebt haben, was uns positiv bewegt und voran bringt, oder auch Rückschläge, Schwierigkeiten oder andere Nachteile. Ehrlich und authentisch bekommt ihr Einblicke zu unserem Werdegang und Gedanken dazu.

Wie ihr es bereits aus dem Juli Update kennt, war auch der August ein umsatzschwacher Monat, was einerseits an den Ferien liegen wird, da die Schulen gegenüber nun weder von Schülern, noch von den Eltern oder den dortigen Mitarbeitern besucht wird, welche sonst nach dem Unterricht schnell mal zu uns rüber laufen würden. Andererseits aber liegt es auch am Wetter und das ist der Hauptknackpunkt. So manch einer mag sich schadenfroh die Hände reiben, weil die eigens festgelegte Prognose wahr würde, andere fühlen mit uns und bringen liebevoll zahlreiche Ideen ein, wie man den Umsatz verbessern kann. Wir möchten an dieser Stelle daher anmerken: Ja es stimmt, der Umsatz ist fürchterlich, davon kann man nicht leben und nicht sterben. Aber: Das ist völlig normal. So wie sich Eis im Winter schlechter verkauft, so verkauft sich Schokolade im Sommer schlechter. Für viele Lebens- und Genussmittel gibt es saisonale Schwankungen. Daher gilt es: Durchhalten, es wird besser! 

Aber beginnen wir beim Monatsupdate von vorn:
Um der sommerlichen Saison den Umständen entsprechend entgegen zu wirken, haben wir eine Aperol Praline kreiert. In der Hoffnung, Aperol würde sich im Sommer leichter verkaufen als Karamell oder Marzipan, mussten wir jedoch feststellen, dass Aperol anscheinend nicht gefragt ist. Unter den Gesamtpralinen wurden andere Pralinen dann doch bevorzugt.
Als ehemalige Nordfriesen, wo Lakritz eine beliebte Süßigkeit ist, versuchten wir eine Praline mit Salmiak. Fast alle Kunden kannten Salmiak nicht, daher hier eine kurze Erklärung dazu: Salmiak ist ein Mineralstoff; wenn Lakritzprodukte mit Salmiak verfeinert werden, bezeichnet man sie umgangssprachlich auch als „Erwachsenenlakritz“, da ihr Geschmack bei Kindern meist unbeliebt ist. Salmiak wird gesundheitlich gern bei Rachenentzündungen eingenommen, ist also durchaus als Heilmittel bekannt, zu unserer Kindheit war es in Schleswig Holstein üblich, dass man Salmiakpulver in kleinen Dosen in Apotheken bekam und entgegen der hier lesenden Zeilen war diese Apotheke gegenüber meiner Schule häufig von Schülern besucht, die das Pulver als kleine Nascherei kauften. Auch heute noch bieten Apotheken Salmiak an. In in höheren Dosen kann Salmiak zu einer Übersäuerung des Blutes führen, was bei normalen Konsum jedoch unwahrscheinlich ist.  Lakritze ist hier gefährlicher, denn dieser entzieht dem Körper Kalium und lässt den Blutdruck ansteigen. Aber auch dies gilt bei überschreiten des normalen Maßes, bei Lakritz entspricht dies 50g pro Tag.
Wie zu erwarten wurde diese Salmiakpraline nicht so angenommen und auch wir selbst als Lakritzfans haben uns entschieden, dass diese Praline das Sortiment verlassen wird und entweder gar nicht, oder mit verbesserter Rezeptur im Laufe der Zeit wieder erhältlich sein wird.
Interessanter für die Burgenländer und Steirer wird da unsere Kürbispraline sein, und zwar nicht mit Kürbismark oder knackigen Kürbiskernen, sondern mit Kürbiskernöl. Eine sehr interessante Geschmacksrichtung, die ähnlich wie unsere Kren-Praline als einzelne sehr interessant ist und positives Feedback erzeugte, als ganze Tafel jedoch vermutlich nicht den Gaumen erfreuen wird.

Neu im Sortiment sind unsere 70g Riegel mit Popcorncreme, wo besonders Norman eine neue Lieblingsschokolade für sich entdeckt hat. Ich selbst bin nicht so 100% zufrieden, da mir der Popcorn sich noch nicht deutlich genug erschmecken lässt, aber nach den ersten Testversuchen ist die jetzige Kreation durchaus eine lustige Snackerei für Filmabende oder zwischendurch.

Nun endlich dürfen wir euch auch unseren Einhornzauber vorstellen, welchen wir bereits vor der Eröffnung unserer Chocolaterie einziehen lassen wollten, aber eine gute Kalkulation musste sich erst einmal für die anfängliche Sortimentsauswahl entscheiden. Unsere anfänglich geplante Sorte ist es zwar nicht geworden, insofern behalten wir diese noch weiter in unserer Ideenkiste, aber dennoch sind die bunten fruchtigen Puffreisbällchen zusammen mit dem Einhornzauber in Vollmilchschokolade eine leckere und lustige Nascherei für Kinder, Erwachsene, Einhornliebhaber und Schokofans.

Wer bei uns verweilen möchte, hat nun auch die Möglichkeit, Espresso oder Kaffee zu bestellen. Da wir kein übliches Café sind und auch keine Konkurrenz zum Milan nebenan sein wollen, gibts bei uns anstelle eines beispielsweise Kuchens bei uns drei Pralinen inklusive und die Anzahl an Sitzplätzen ist begrenzt, was wiederum aber genau das zu einer Besonderheit macht und das familiäre oder freundschaftliche Flair im Positiven unterstützt. Unser Wasser, aus welchem der Kaffee gemacht wird und im Glas erhältlich ist, wird aus der Quelle in Heiligenbrunn geholt. Das schmeckt nicht nur besser, sondern ist auch gesünder. Die heiße Trinkschokolade wird es voraussichtlich ab Oktober/ November zum Vor-Ort-Trinken geben. Aktuell lohnt sich der Aufwand noch nicht, obwohl die ersten Nachfragen erfreulicherweise bereits vorhanden sind.

In den vier Augustwochen durften wir nun mit drei Kinderseminaren bereichern. Hier lernen die Kinder kindgerecht erklärt ein paar Kurzinformationen über den Werdegang des Kakaos, warum Kakao gesund, Schokolade je nach Sorte jedoch ungesund ist und durften sich ihre eigene Schokolade gießen und verzieren. Erwachsene Begleitpersonen haben es sich nicht nehmen lassen, auch mitzumachen, ein kleiner Teil nutzte aber gern das kostenlose Zuschauen. Aus den Fotos, die während des Seminars gemacht wurden, wurde in der Pause die Banderole gefertigt, damit die Teilnehmer ihre eigene Schokolade anschließend in ihre eigene Verpackung einpacken konnten. Wir freuen uns sehr, dass diese Seminare bei allen auf Begeisterung stießen und wir dadurch motiviert sind, dies auch weiterhin anbieten zu dürfen. Auf MeinBezirk haben wir für den September daher die Veranstaltungstermine eingetragen. Wer Interesse hat, dem wird empfohlen, sich anzumelden, da einerseits die Teilnehmerzahl aus Platzgründen begrenzt ist, andererseits wir ohne Anmeldungen auch nicht umsonst alles vorbereiten wollen. Schaut daher gern in diesem Link vorbei https://www.meinbezirk.at/event/guessing/c-workshop-seminar-infoveranstaltung/kinder-schoko-seminar-in-guessing_e1323676 

Im Zuge der regelmäßigen Inventur mussten wir leider manche Erzeugnisse aussortieren, da sie das MHD erreicht hatten. Stichprobenartige Kontrollen haben jedoch ergeben, dass sie in einwandfreien Zustand sind. Da wir die Produkte jedoch nicht, wie es üblich ist, neu auszeichnen oder wegschmeißen wollten, haben wir uns dazu entschieden, sie vergünstigt anzubieten. So kann jeder selbst entscheiden, ob er diesen Erzeugnissen ein zweites Leben schenkt. (Bei Interesse hier das rechtliche Zitat „Lebensmittel dürfen nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums weiterhin ver­kauft werden. Der Verbraucher muss aber deutlich auf die abgelaufene Frist aufmerksam gemacht werden.„) Sollte damit dann doch etwas sein, könnt ihr die Tüte mit Nachweis natürlich zurück bringen, aber wie gesagt, stichprobenartige Kontrollen in Kombination mit jahrelanger Erfahrung zeigen eigentlich, dass alles in Ordnung sein sollte. Schwieriger wird es tatsächlich eher bei falscher Lagerung, was einerseits aus Unwissenheit trotz Hinweisen auf der Verpackung und FAQ geschieht, zum Beispiel Lagerung im Kühlschrank, oder  was bei diesem Wetter schnell mal passieren kann wie eben zu lange mit der Einkaufstasche bei 35°C Temperatur spazieren gegangen.

Da die Nachfrage bei Obstspießen nachließ, haben wir uns entschieden, diese nur noch freitags anzubieten. Eines Tages hatten wir mal ausprobiert, Mini-Kiwis am Spieß anzubieten. Die Nachfrage war nicht geringer, aber auch nicht höher. Insgesamt ist die Nachfrage so gering und leider müssen wir feststellen, dass genau jene, die außerhalb des freitags nachfragten, natürlich nicht am Freitag dann vor Ort waren. Daher bieten wir nun nur mehr überzogene Weintrauben an, aber je nach Nachfrage werden wir Obstspieße langfristig vermutlich nur noch gegen verbindlicher Vorbestellung herstellen.

Außerdem Planen wir gerade unseren Adventskalender. Was für die einen zu früh ist, ist für uns „5 vor 12“, denn da der Kalender saisonal an eine verhältnismäßig kurze Zeit geknüpft ist, braucht es eine möglichst gute Kalkulation. Wir müssen genau planen, abgesehen von dem Einkauf der zu benötigenden Zutaten und Verpackungen, wie viele Pralinen wir zusätzlich zum Hauptgeschäft kreieren können, dürfen damit aber nicht zu früh anfangen, da sonst die Haltbarkeit gefährdet ist, denn die Pralinen müssen nicht nur rechtzeitig produziert und verpackt werden, sondern die aus dem letzten Türchen verbringt mindestens 24 Tage im Kalender. Finanziell müssen wir die Preisgestaltung des Kalenders natürlich so abdecken, dass der große Aufwand sich wirtschaftlich rechnet, das Preis-Leistungs-Verhältnis muss angemessen sein und dennoch die möglichen Übrigbleibsel so gering wie möglich gehalten werden. Da wir uns mit „normalen“ Kalendern nicht zufrieden geben, planen wir daher einen reinen Uhudlerkalender, also jedes Türchen hat in irgendeiner Form den Uhudler verarbeitet, aber keines der Türchen ist gleich. Außerdem ist der Kalender mit digitalen Highlights verknüpft, welche den Preis zwar erhöhen lässt, die Einzigartigkeit allerdings auch. Seit diesen Monat kann man den Kalender daher vorbestellen oder sein reines Interesse zeigen sowie Informationen einsehen, damit wir für unsere Planung einen ersten groben Überblick bekommen. 

Ende August startete die Messe in Oberwart, wo wir aus verschiedenen Gründen nicht selbst ausstellten, jedoch unser Logo eingespielt und unsere Flyer ausgelegt wurden. Leider müssen wir zugeben, dass das Teilen unseres eigenen Empfindens bzgl. der Obstspieße auf dem Volksfest eines anderen Anbieters unangemessen war bzw. unsere eigentliche Botschaft aufgrund der missglückten Ausdrucksweise verloren ging. Wir haben uns daher entschieden, das Posting auf Facebook zu löschen und möchten uns herzlichst entschuldigen. Wir sprechen zwar gern Probleme offen an, allerdings gehört es sich einfach nicht, aus der großen Palette aller Volksfest-Aussteller einen einzigen zu benennen, auch wenn wir durch Weglassen des Namens soweit möglich Anonymität wahren wollten. Uns ging es darum, nicht den Verkäufer bzw. das Unternehmen abzuwerten, sondern allgemein darauf hinzuweisen, dass es qualitative und preisliche Unterschiede gibt. Wir werden vermutlich im separaten Blog im Laufe der Zeit allgemein ein paar Zeilen verfassen zur Qualität und Preisgestaltung von Schokoladen. Jetzt aber möchten wir zu diesem Thema allgemein festhalten: Jedes Unternehmen und jedes Produkt hat seine Vor- und Nachteile und jedes davon hat auch seine eigene Zielgruppe. Es ist für alle wichtig, dass wir genau jene durch Kauf von Produkten und Inanspruchnahme von Dienstleistungen unterstützen, welche wir selbst für gut befinden, schließlich ist das Sprichwort „Nachfrage bestimmt das Angebot“ durchaus mit Wahrheit verknüpft. Wir dürfen uns immer wieder daran erinnern, dass es mehr Vorteile bringt, Positives aktiv zu unterstützen, anstelle Negatives mit Unmut zu füttern nach dem Motto „Ich demonstriere nicht gegen Krieg, sondern handle aktiv für Frieden„. Das gilt für uns genauso wie für alle anderen. 

Ihr erinnert euch vielleicht noch, als wir vor einigen Wochen von dem Besuch aus der Serie „AlexANDERS Reisen“ von Alexander Rüdiger in unserer Chocolaterie hatten, welcher den Besuch auf seinem YouTube Kanal kurz angesprochen hatte. Zwar hat er sich aus beruflichen Gründen entschieden, das Video, welches wir im August auf Facebook teilten, wieder zu löschen, es wird jedoch am 3.10. in vollständiger Länge im ORF zu sehen sein. Diesen wundervollen Alexander, bei vielen bekannt aus der Serie „Money Maker“, trafen wir in der Wohnothek im Ratschen wieder und durften dort einen wundervollen Nachmittag und Abend erleben. Eine wirklich großartige Atmosphäre dort mitten zwischen Weinbergen und Wäldern und großartigen Menschen. Der Alexander hatte dies am letzten Tag des Augusts gepostet, was wir wiederum dann gern teilten.

Fassen wir daher diesen Monat zusammen: Witterungsbedingt war der Umsatz wirklich miserabel, aber wie gesagt, es war zu erwarten. Dennoch extrem schwer, unter diesen Bedingungen zu arbeiten, wirtschaftlich eine absolute Katastrophe. Der Ausgleich ist der kühle Herbst und die Winterzeit, weshalb wir uns trotz wunderschönen pannonischen Sommerklimas auf diese Zeit freuen. Bis dahin müssen wir irgendwie die Zähne zusammen beißen, vielleicht bewirkt ja auch der Schulanfang eine kleine Erleichterung. Einige Seminare ermöglichten uns, die verkaufsarme Zeit aktiv zu gestalten und den Teilnehmern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Außerdem ist die verkaufsarme Zeit ideal, um neue Kreationen auszuprobieren, damit sie später fest ins Sortiment, oder dauerhaft raus genommen werden.  Die stark explodierenden Kakaopreise werden uns früher oder später dennoch dies leider auf die Verkaufspreise umlegen lassen müssen, versuchen aber es noch ein wenig hinaus zu zögern und noch selbst aufzufangen. Da die fehlende Winterzeit von 2023/ 2024 als Folge der Bürokratie uns wirtschaftliche Probleme bereitet und wir auch viele andere Altlasten mit uns rumschleppen, arbeiten wir an den letzten Schritten unseres Öffentlichen Briefes. Uns ist bewusst, dass wir damit nicht bei allen auf Zustimmung treffen werden, konzentrieren uns aber auf die, die das Potenzial dessen sehen, denn im Laufe der Zeit mussten wir feststellen, dass Kommunikation mit Verantwortlichen ins Leere liefen, während zeitgleich aber Einheimische und Zugereiste über ähnliche Probleme klagen, sodass wir wissen: Wir sind kein Einzelfall. Wir sind nur ein Einzelfall jener, die die Probleme öffentlich ansprechen und aktiv lösen wollen. Schaut daher gern in unseren weiteren Updates vorbei, wenn wir  voraussichtlich Anfang September die geplante Veröffentlichung bekannt geben werden. Vorab noch ein Hinweis zum Brief: Das Durchzappen und Überspringen von Kapiteln oder Absätzen wird mit großer Wahrscheinlichkeit ein falsches Bild erzeugen. Daher gilt das Motto „alles oder nichts„. Alles andere wird ein verzerrtes Bild erzeugen, was genau die Problematik verdeutlicht, welche das Südburgenland in seinen negativen Seiten widerspiegelt: Informationen nur halb aufnehmen, daraus eine Meinung bilden und diese Meinung sei dann die Wahrheit oder aber zu behaupten, wir seien alle ohnmächtig den Problemen unterworfen. Aber wie ihr wisst: Wir lieben diese Region, … und genau deswegen streben wir Lösungen an. Wir sind viele, wir können Gutes schaffen !

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