Wie ihr bereits im vorletzten Update erfahren habt, gab es Schwierigkeiten mit den Geschäftsräumlichkeiten, der Betriebsanlagengenehmigung und mit dem Geschäftskonto. Im letzten Update berichteten wir dann von den Schwierigkeiten, die auch den „Plan B“ gefährdeten.
Nun ist eine weitere Woche vergangen, welche mit dem 1. Weihnachtstag begann und heute mit Silvester und dem letzten Tag des Jahres endet. Demzufolge haben wir natürlich nicht soooo viel schaffen können, freuen uns aber dennoch über kleine Lichtblicke. Zur Weihnachtszeit haben wir im privaten Rahmen, auf Wunsch unserer Kinder, bunte Schoko Kreationen gestaltet, ehe dann im Anschluss wir uns wieder der „echten“ Chocolaterie widmeten.
Die Eröffnung des Geschäftskontos war erfolgreich und muss nun fertig eingerichtet werden. Mit diesem Konto können wir nicht nur klassischen Geldverkehr regeln, sondern auch unser Crowdfunding weiter bearbeiten.
Desweiteren haben wir uns bezüglich unseres „Plan B“ Zweitmeinungen eingeholt, welche durchaus Hoffnung geben lassen. Genauere Details geben wir allerdings noch nicht bekannt, da die zuständige Ansprechperson im wohl verdienten Winterurlaub war und somit wir vermutlich mit dem nächsten Update berichten, ob und welche Möglichkeiten wir haben, schnell und im Rahmen der Möglichkeiten endlich anfangen können, zu produzieren.
Dennoch streben wir in diesem Zusammenhang eine kleine Änderung des Firmennamens an, da der direkte Bezug, wie es in der Innenstadt der Fall wäre, zur Burg nicht mehr vorhanden ist und somit verwirrend klingt. Wir wollen, damit die Region trotzdem präsent bleibt, die Burg im Logo behalten, den Namen von „Kosin´s Burg Chocolaterie“ in die „Südburgenland Chocolaterie“ ändern.
Die dritte Wunschtermin-Eröffnung mit zeitgleichem Geburtstag meines Mannes wird aufgrund der Verzögerungen voraussichtlich nicht umgesetzt werden können. Möglich wäre es, aber es würde voraus setzen, dass wir in der kommenden Woche sofort die Genehmigung erhalten und unsere Lieferanten in selber Woche die Waren und Verpackungen liefern müssten, was eher unwahrscheinlich ist. Wir selbst sind schon lange bereit, wir stehen in den Startlöchern, aber wir sind eben abhängig von verschiedenen äußeren Faktoren.
Wir möchten, um es vielleicht nochmal etwas zu verdeutlichen, zu diesem Thema noch ein wenig ausholen.
Ursprünglich hatten wir geplant, die vereinsinternen Produktionsräumlichkeiten beruflich zu nutzen, indem wir die Betriebsanlagengenehmigungen für den damaligen Standort einfordern. Wir waren dazu Anfang des Jahres bei der WKO, um uns zu erkundigen, wo uns mitgeteilt wurde, dass das Verfahren mehrere Monate dauern kann. Da wir jedoch wegen Eigenbedarf gekündigt wurden und somit bekannt war, dass wir zum Sommer die Räumlichkeiten wechseln müssen, erschien es uns nicht sinnvoll, mehrere Monate das Verfahren durchzugehen, wenn wir eh kurz danach oder sogar währenddessen umziehen und somit die Räumlichkeiten nie oder viel zu kurz nutzen könnten. Wir mussten also ein halbes Jahr warten, um überhaupt zu wissen, wo wir wohnen und arbeiten können und werden. Wir konzentrierten uns daher darauf, die Betriebsanlagengenehmigung auf die Sommermonate zu verschieben, wenn die neuen Örtlichkeiten und Möglichkeiten bekannt sind. Der Umzug war sehr herausfordernd, da wir privat von 220m² uns auf 110m² Wohnfläche reduzierten und auch der Garten (wir lieben Beete, Obstbäume und Tiere) um stolze 8000m² geschrumpft ist.
Nachdem wir das Gröbste hinter uns hatten und „zufällig“ ein wie für uns gemachtes Geschäft im Zentrums Güssing fanden, gingen wir die Betriebsanlagengenehmigung an. Es erschien uns durchaus machbar, nach dem Antrag im September, zum 17.11. zu eröffnen, was jedoch nicht gelang (wir berichteten). Die Einholung von Befähigung und Genehmigung war zu dem Zeitpunkt noch nicht erteilt. Bei dem Genehmigungsverfahren wurde nach mündlichen, positiven Aussichten letztendlich dann im Laufe der Zeit immer noch ein Problemchen hinzugefügt. Diese Problemchen sind letztendlich leicht zu bewerkstelligen wie zum Beispiel ein viertes Waschbecken oder eine verbreitete Tür, aber ihr dürft euch folgendes vor Augen halten: Wir wollen einfach nur Schokolade in Handarbeit weiter verarbeiten, wir sind kein Großkonzern, benötigen keine Starkstromgeräte und starten am Anfang nur zu zweit. All das, was im Schoko-Vereinsprojekt problemlos möglich war, ist im gewerblichen Rahmen mit großen Hürden verbunden. Hygiene und Arbeitnehmerschutz in allen Ehren, aber manche Auflagen verfehlen einfach den eigentlichen Sinn, sie sind reine Bürokratie, dem sich viele auch bewusst sind, aber man kann eben nichts machen, jeder macht nur seinen Job. Hinterfragen „darf“ man den Nutzen sowieso nicht, Verständnisfragen oder -so wie hier- das öffentliche Teilen von Erfahrungsberichten ist vielen ein Dorn im Auge.
Es sind also nicht die Kleinigkeiten, die stören, sondern es ist die Menge an Kleinigkeiten und die Dauer, die die Genehmigung mit sich bringt. Auch wenn unser Verfahren im Zeitrahmen war und wir uns gut betreut fühl(t)en, hat letztendlich genau diese Dauer (anscheinend?) dazu geführt, dass einerseits der Vermieter nun doch nicht mehr (an uns?) vermieten möchte (wir berichteten), andererseits das Weihnachtsgeschäft verloren ging. Man möge sich vor Augen halten, was es für Güssing hätte bedeuten können, zur Weihnachtszeit nahe des Adventmarktes zwischen Alltag und Veranstaltungen eine Schokoladenmanufaktur besuchen zu können, dessen Eröffnung über Zeitungsberichte hätte geteilt werden und man bei der Produktion hätte zuschauen können. Als nächsten Stepp, was mit Eröffnung Anfang Januar theoretisch möglich gewesen, wäre es großartig, nicht nur persönlich, sondern auch im Rahmen des Marketings für uns und die Region, wenn vielleicht sogar Heino vor oder nach seinem Güssinger Konzert in der Chocolaterie vorbei geschaut und eventuell in der Presse darüber berichtet worden wäre. Denn Heino ist nicht nur selbst Konditor, sondern er und seine Fans lieben seine bekannte Haselnusstorte. Wir sind überzeugt, dass wenn er unser „Burgella“ probiert hätte, er begeistert wäre. Für manche mag es Wunschdenken sein, aber wir kommen von der Insel Sylt, kennen Tourismus und das Marketing dahinter. Aber auch Zotter ist ein Beispiel dafür, wie aus einer kleinen Produktion im Hinterstübchen etwas Großes wachsen kann und ich selbst startete damals im Rahmen meiner Ausbildung mit einem schokoladigen Kleinstsortiment, welches heut zur großen eigenen Schokoladenmanufaktur gewachsen ist. Man muss es eben nur zulassen. Und genau darin liegt das Problem. Nicht die Menschen, deren Ideen oder mangelhafte Fähigkeiten sind das Problem. Wir haben mit sooo vielen Menschen schon gesprochen, Unternehmer ebenso wie Vermieter, die von den behördlichen Auflagen einfach überrollt werden. Selbst was einmal richtig genehmigt wurde, wird nach wenigen Jahren plötzlich durch neue Auflagen überholt und entweder investiert man Gelder, oder muss schließen. Es wundert uns nicht, dass immer mehr Geschäfte leer stehen und auch Vermieter keine Lust mehr auf die Auflagen haben.
Aber zurück zum Thema. Die Auflagen haben im Grundkern eine gute Basis, in der Realität aber sind ein Teil von ihnen so absurd und hinderlich, dass man schon viele Fähigkeiten, Geduld, Selbstvertrauen, Mut, Zeit und Geld haben muss, um das durchzustehen. Nur, weil wir unser eigenes Marketing regeln können, an uns und an die Region glauben, bleiben wir weiter am Ball. Daher setzen wir uns nächste Woche wie gesagt mit Fachleuten zusammen, damit wir schnellstmöglich hier in Güssing endlich anfangen können, zu arbeiten, die Region zu bereichern und uns als deutsche Familie beruflich integrieren zu können. Die Chancen dafür stehen gut, aber entscheiden müssen die Behörden.
In diesem Sinne endet unser Blog mit der letzten Woche des Jahres. Wir starten positiv in das neue Jahr, das Jahr wird unser Jahr und wir wünschen natürlich auch euch Lesern und Zuhörern, dass ihr das Jahr 2023 in Liebe abschließen könnt, dass ihr zurück lasst, was euch nicht gut tut und mitnehmt, was euch bereichert, damit ihr das Jahr 2024 in Vorfreude begrüßen und voller Gesundheit, Lebensfreude und Fülle erleben könnt.
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