Dubai Schokolade · Köstlichkeit oder doch nur Hype ?

Während die einen völlig begeistert sich auf die Dubai Schokolade stürzen, können die anderen das Wort schon fast als "Unwort des Jahres" oder "Verblödung der Menschheit" bezeichnen. Warum wir als erste in Güssing dem Trend gefolgt sind und wie wir zu dem Thema stehen, könnt ihr in diesem Blog lesen/ hören.
Dubai Schokolade · Köstlichkeit oder doch nur Hype ?

Viele von euch wissen es: auch wir haben die Dubai Schokolade kreiert und sind somit auf den Social Media Trend aufgesprungen. Aber warum haben wir den Trend mitgemacht, was halten wir davon, ist die Schokolade wirklich so gut und wie ist allgemein unsere Meinung dazu?

In diesem Blog wollen wir, wie immer, ehrlich sein und Einblicke in unsere Gedanken, Taten und Pläne ermöglichen.

Nun, also der Trend fing schon vor einiger Zeit an. Eigentlich weiß ich gar nicht wann genau, denn abgesehen davon, dass ich sowieso nur selten irgendwelchen Trends gefolgt bin, so merke ich nun auch, dass ich einfach nicht mehr in dem Alter bin, überhaupt zu wissen, was eben so „in“ und „out“ ist. Mich nerven nur die typischen Erwachsenen-Trends: Hier gehts immer nur um Elektroautos, das Gendern, Photovoltaik, steigende Lebenskosten und der ewige Kreislauf des Erwachsenenseins. Was die Jugend so bewegt, würde ich, wenn ich nicht selbst Kinder hätte, nicht mitbekommen. 

Aber ich habe eben Kinder. Die älteste davon ist mitten drin in den Trends. Mit iPhone und iPad ausgestattet, immer auf dem neusten Stand rund um Trends, Hypes und Jugendsprache. Manchmal schon wirklich nervig, ständig mit Themen konfrontiert zu werden, die mich so gar nicht interessieren. Andererseits bin ich aber auch sehr stolz drauf, dass meine drei Mädels mir so ziemlich alles anvertrauen.

Unsere Kinder merkten natürlich, dass wir im Sommer wirtschaftlich nicht so gut abschnitten, wie es für Schokolade eben so üblich ist. Schokolade verkauft sich im Sommer eben so schlecht wie Eis im Winter. Die Kinder wollten daher immer mit Ideen mitwirken, wie sie den Verkauf ankurbeln können. Schließlich weiß sie nicht nur, was im Internet gefragt ist, sondern allgemein bei der Jugend. Und da wir gegenüber drei Schulen haben, haben wir uns irgendwann mal dem etwas ernster angenommen und wollten ihr eine Chance geben. Nur für den Fall, dass es nicht klappt, dass wir eben sagen können „Siehst du, ist eben nur ein Trend im Internet, bei uns im kleinen Güssing sieht es anders aus.“ 

Die Dubai Schokolade sollte es sein. Die Große, Lenya, wollte unbedingt, dass wir diese mal machen. Sie war überzeugt davon, dass es ein Erfolg wird. Also gut, wir haben uns schlau gemacht, was das eigentlich ist, was man dafür braucht und wo wir es regional beziehen können. Der erste Versuch startete. Das Ergebnis, … nun ja, es war nicht so cremig wie im Internet und irgendwie schmeckte das Kadaiyf leicht verbrannt. Aber, wir postetetn es auf Social Media. Nun passierte etwas Erstaunliches: Keine 10min. später waren unsere 5 Test-Riegel ausverkauft, … obwohl der Laden schon geschlossen hatte, wir aber eben im Büro gerade das Posting abgesetzt hatten und somit noch vor Ort waren.

Okay, also das war wirklich interessant. Ich produzierte eine weitere Mini-Menge und es folgte wieder etwas Interessantes: Schüler, die sonst eher die Geschäfte rund herum besuchten, batraten plötzlich unsere Chocolaterie, alle mit dem selben Ziel: die DubainSchokolade.

Hä? Ich verstehe das ehrlich gesagt nicht. Warum? Was ist daran so besonders? Andererseits muss ich zugeben: wirtschaftlich ist es schon verlockend. Während ich sonst auf der Seite der Konsumenten entschied, was ich haben wollte oder nicht, so bin ich nun unter den Produzenten und haben nun die Wahl, ob die Nachfrage das Angebot wirklich bestimmt, wie ich damit umgehe und wie intensiv wir dem nachkommen. Da wir den Umsatz gut gebrauchen konnten und an Erfahrungen lernen, produzierten wir die Dubai Schokolade in größeren Mengen. Die Schüler standen Schlange bis zum Parkplatz, wir mussten teilweise die Abgabe auf eins pro Kunde rationieren, da sonst der letzte in der Schlange keine mehr bekäme. Da die Dubais trotzdem ausverkauft waren, kamen vormittags dann die Eltern: Im Auftrag der Kinder wurden sie geschickt, sie sollten die Dubai Schokolade holen, sind aber selbst irgendwie völlig überfordert und wissen gar nicht, was das ist und ob sie bei uns richtig sind. 

Da wir neben den Schülern aber weiterhin das „normale“ Geschäft betreiben für unser „normales“ Sortiment, wurde es schwierig: Da wir uns voll und ganz auf die Dubai Schokolade konzentrierten, wurden die üblichen Erzeugnisse leerer. Die Regale wiesen große Lücken auf. Und nun? Sollen wir nun eine Dubai-Pause einlegen und uns um das „richtige“ Sortiment kümmern? Oder nutzen wir den Hype und machen dort weiter?

Wir entschieden uns, unser eigenes Sortiment aufzufüllen. Dazu kamen im Laufe der Zeit Lieferengpässe und steigende Rohstoffkosten. Heute, im November, ist es sogar so weit, dass die Preise aus unserer Sicht unverschämt sind. Man könnte natürlich auf minderwertige waren zurück greuifen, aber das entspräche nicht unserem Anspruch.

Der erste Abstuirm war wirklich faszinierend. Wir lernten viele neue Leute kennen und konnten viele Menschen glücklich machen. Auch das Teilen unserer Schokolade und die Freude, wenn der Geschmack mit geschlossenen Augen schon spürbar wurde, erfreute uns riesig. Dennoch ist hier das gewisse Etwas, was uns bremst. Insbesondere mich. 

Es fühlt sich irgendwie nicht so stimmig an. Ja, man kann damit Umsatz erzielen, den man ohne diese nicht hätte und ja, die Schokolade ist schon lecker. Aber genau genommen gibts zwei Gründe, mit denen ich mich nicht anfreunden kann. Die Kunden wissen eigentlich selbst gar ncht, was daran toll ist. Es geht in erster Linie nicht um den Kauf einer Schokolade, sondern um den Kauf von Anerkennung. Wer die Original Dubai Schokolade kauft, hat das gewisse Etwas, ist etwas Besonders. Das wird geteilt und man bekommt Anerkennung. So wie es bei Trends eben üblich ist. Denn Pistazie haben wir auch anderweitig verarbeitet und auch das Engelshaar gibt es in türkischen Läden beispielsweise schon ewig in Kombination mit Pistazie. Es ist also so gesehen keine mega neue Erfindung. Nur ein bisschen abgeändert. Es ist einfach gutes Marketing. 
Das zweite ist, dass es eben ein Trend ist. Ein Trend, der nicht so ganz zu uns passt. Die Herstellung ist sehr aufwändig, Trends finden wir nur gut, wenn sie wirklich überzeugen und es fühlt sich irgendwie fremd an. Die anderen Erzeugnisse, die haben wir aus dem Herzen kreiert und angeboten. Es fühlte sich einfach bei allen stimmig an. Bei manchen mehr, bei manchen weniger, aber zu 100% stehen wir selbst dahinter. Bei der Dubai Schokolade ist es etwas, was andere wünschen und wir für andere machen. Das ist nicht verkehrt, aber vielleicht versteht ihr, dass da eben etwas fehlt, um das Ganze überzeugt abzurunden.

Dazu kommen aber noch viele weitere Probleme: Wir sind nur ein zwei-Personen-Familienbetrieb und müssen ein gutes Zeitmanagement betreiben. Wir können nicht alles machen, was wir wollen, also müssen wir gut abwägen, welche Erzeugnisse wir wirklich anbieten wollen. Die Dubai Schokolade ist nicht nur sehr zeitaufwändig in der Herstellung, auch die Beschaffung der Zutaten ist super nervig. Erst fehlt das eine, dann das andere. Und jeden Tag fragen etliche Leute uns nach dieser Dubai Schokolade. Gibt es kein anderes Thema? Gibt es keinen eigenen Geschmack? Keine eigenen Vorlieben? Egal wo man hin schaut, hin hört oder liest: Immer nur Dubai, Dubai, Dubai. Inzwischen gibts ja nicht nur Schokolade, sondern auch Burger, Krapfen, Torten, Croissants, … oder all jene, die einfach nur Dubai drauf schreiben, obwohl kein Dubai drinnen ist. 

Als wir die Nachfrage vom ORF hatten, habe ich mich gefreut. Juhuuu, wir werden sichtbar und dürfen von unserer Chocolaterie berichten. Und was sollte das Thema sein? Dubai Schokolade … Im Ernst? Warum ??? Gibt es nicht schon genug davon. Aber nun gut, warum nicht. Wir haben sie ja nun einmal produziert und werden sie auch weiterhin im Sortiment haben. Wir wissen nur nicht wann, in welcher Menge und ob Original oder mit anderen Zutaten. Und so durften wir ein sehr freundliches Interview führen über die Vorteile und Schattenseiten dieses Trends.

Herauszufinden, wie lange die Dubai Schokolade eigentlich haltbar ist, war auch gar nicht so einfach, denn im Gegensatz zu den Privatpersonen, die es nur für sich selbst zuhause machen und sofort essen, müssen wir als Gewerbe ein gewisses MHD einhalten und garantieren. Gewerbliche Mitbewerber haben teils etliche Zusatzstoffe drinnen, auf welche wir verzichten. Somit konnten wir uns auch nicht wirklich von denen inspirieren lassen.

Herausfordernd war außerdem die Preiskalkulation, Denn auch wenn der Spar in Wien mit seinen rund 3,50 € eine echte Ausnahme ist, so gibt es genug Anbieter, die pro 100g 10 € und mehr veranschlagen. Ja sogar mehrere hunderte Euro werden auf Auktionsplattformen geboten und wenn man sich weitere Plattformen anschaut, scheint, anhand der angezeigten Verkäufe und Bewertungen, tatsächlich ein Markt vorhanden zu sein, so viel Geld auszugeben. Aber, wie kommt man zu diesem Preis? Wir haben nichts dagegen, schnell an viel Geld zu kommen, aber es fühlt sich einfach falsch an, wenn wir den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen, wir nennen es auch mitunter legalen Diebstahl.
Bevor also die Dubai Schokolade überhaupt in unsere Regale wanderte, ist einiges an Planung voran gegangen. Zutaten, Nährwerttabelle, Mindesthaltbarkeitsdatum und eben die Preiskalkulation. Pistazien sind ein ziemlich teurer Rohstoff und auch das Kadayif ist, obwohl dessen Zutaten Billigware sind, auch relativ teuer. Beide Rohstoffe haben übrigens Dank des Trends die Preise teils verdoppelt, was wir ebenfalls in die Kategorie “unverschämt” einroden. Dazu dann die lange Arbeitszeit, …. okay, … also bei der Preiskalkulation des Endverbraucherpreises verstehen wir auf jeden Fall nun leichter, warum es so teuer gehandelt wird, wenn auch man Großbetriebe nach wie vor nicht mit uns kleiner Manufaktur vergleichen kann. Zur Veranschaulichung mal dieses Rechenbeispiel: Ich schaffe mit unseren Arbeitsmaterialien, die wir in unserer kleinen Produktion zur Verfügung haben, in etwa 10 Dubai Schokoladen pro Stunde. Eine Dubai Schokolade verkauften wir zu diesem Zeitpunkt für 8,50 € je 95g, inzwischen wegen der gestiegenen Rohstoffpreise für mehr. In der selben Zeit schaffe ich jedoch 40 Tafelschokoladen, welche für 5 € verkauft werden. Das heißt, gemessen an der Zeit, erwirtschaften wir in einer Stunde 85 € mit Dubai Schokoladen oder aber eben 200 € mit klassischen Tafelschokoladen. Reiner Umsatz, kein Gewinn! Obwohl unsere Dubai Schokolade also teurer ist als unsere üblichen Tafelschokoladen, verdienen wir damit weniger. Die Gewinnspanne ist bezogen auf den Materialwert etwa ähnlich, es geht hier rein um den Zeitfaktor. Wenn ich also mit der Dubai Schokolade genauso viel verdienen möchte, müsste ich tatsächlich 20 € je Tafel nehmen. Nun darf man natürlich ehrlich sein, dass wenn wir bessere Kochmöglichkeiten hätten, wir mehr in gleicher Zeit schaffen würden, aber dies bedeutet wieder eine Investition, die auch erst einmal wieder refinanziert werden muss. 

Außerdem darf man berücksichtigen, dass unsere Lieblingsaufgabe das Arbeiten mit Schokolade ist. Dubai Schokoladen zu machen bedeutet allerdings, stundenlang am Herd zu stehen. Die tatsächliche Arbeit mit Schokolade ist gering. Demzufolge ist es nicht unsere Lieblingsaufgabe. Es stellt sich für uns also die Frage, inwieweit sich das Aufsteigen auf einen Social Media Trend sich kurz- und langfristig auf uns auswirken mag. Alles hat seine Vor- und Nachteile.

Wir stehen also nun in diesem Spagat, einen angemessenen Preis zu veranschlagen und dennoch wirtschaftlich uns nicht gegen die Wand zu fahren. Denn jeder Unternehmer wird bei folgender Rechnung auf einen Blick sehen, dass man so einfach nicht überleben kann. Warum also haben wir die Dubai Schokoladen nun so günstig gemacht, obwohl sie rein rechnerisch eigentlich deutlich teurer sein müsste? Das liegt daran, dass wir die Dubai Schokolade nicht als Hauptgeschäft sehen wollen und wir es mit dem Herzen her fühlen wollen. Die Dubai Schokolade ist ein guter Obolus, aber eben nicht das Hauptgeschäft. Wir möchten den Schülern, welche für diesen Social Media Trend nun einmal die Hauptzielgruppe sind, soweit es uns möglich ist, Preise anbieten, die sie sich auch leisten können und dennoch wir selbst davon leben können. Mit den Preisen haben wir einen Mittelweg gefunden, genau diesen Spagat zu schaffen. Beide Seiten sind glücklich 🙂

 

Aber, wenn die Herstellung und schwierige Rohstoffbeschaffung nicht wirklich Spaß macht, der Umsatz nicht besser ist als bei anderen Erzeugnissen und wir Trends nicht gut finden, warum machen wir denn dann trotzdem mit? Tja, liebe Leser und Zuhörer, das versteht man womöglich nur, wenn man einmal in die Seite des Unternehmers reingeschnuppert hat, also nicht nur die Konsumentenseite kennt. Wir möchten es euch daher erklären.
Viele von euch fragen uns seit der Eröffnung, warum wir gerade in Güssing eine Chocolaterie eröffnet haben, hier ist doch nichts. Zu wenig Einwohner, zu wenig Tourismus, zu wenig Wirtschaft, zu wenig Bereitschaft für neue Betriebe. Insofern haben unsere Kunden und Kritiker durchaus ein Gespür dafür, dass das Halten eines neuen und bestehenden Unternehmens mit sehr viel Kraft und Kosten verbunden ist. Und genau das ist der Hauptpunkt. Auch wenn wir Dank hauseigenen Marketings einen großen Ausgabeposten an Fremdfirmen einsparen, sind die Nebenkosten enorm. Wisst ihr eigentlich, wie viele Schokoladen wir verkaufen müssen, um Miete, Strom, Betriebskosten, Kommunalsteuer, Kammerkosten, Steuerberater, Müllabfuhr und vieles mehr zahlen zu können? Und damit ist dann nur die Betriebsausgabe gemeint, dazu kommen noch die Privatausgaben, die als 5-köpfige Familie auch nicht gerade leicht sind.
Und nun stellt euch folgendes vor: Das Halten unseres Unternehmens ist extrem schwer, viele wissen es bereits durch unsere Blogs und persönliche Gespräche. Jetzt kommt da ein Trend daher. Ein Trend, der seinem Hype aus unserer Sicht zwar nicht gerecht wird, wirtschaftlich aber interessant.
Ja, die Arbeit macht nicht sonderlich viel Spaß, der umgerechnete Stundenlohn entspricht eher dem eines Auszubildenden und Trends sind allgemein eher kritisch zu betrachten, aber seid doch mal ehrlich: Wenn man “von der Hand in den Mund lebt” und die Nachfrage vorhanden ist, warum sollen wir unseren Kunden nicht das bieten, was sie wünschen? Es gibt einige Anfragen für verschiedene Erzeugnisse, die wir noch nicht erfüllten, einfach weil die Nachfrage bisher zu gering oder die Umsetzung noch nicht möglich ist. Aber wisst ihr, wie hoch die Nachfrage für Dubai Schokoladen ist? Sie ist so hoch, dass es für uns weniger die Frage ist, ob wir sie machen, sondern warum wir die Nachfrage nicht umsetzen sollten? Ja, es gibt Betriebe, die sich dagegen wehren, aber man darf nicht vergessen, dass diese Betriebe bereits einen festen Kundenstamm haben seit Jahrzehnten, sie sind nicht angewiesen auf neue Zielgruppen oder Trends, sie halten sich und werden gern empfohlen. Wir hingegen befinden uns gerade am Anfang, haben fast in der Nebensaison gestartet und politisch es auch nicht gerade leicht, da, so scheint es, die Stadtgemeinde und andere Wirtschaftsvertreter und Einwohner uns lieber ignorieren anstelle, wie andere Betriebe, als Fürsprecher mitwirken oder persönlich vorbei schauen. 


Was man auch nicht vergessen darf: Vor wenigen Wochen waren wir die ersten in unserer Region, die auf den Trend aufgesprungen sind, das nächste war erst Wien, wo man die Schokolade erhält. Inzwischen gibt es regionale Supermarktketten, die dies auch anbieten für den kleinen Geldbeutel. Schaut euch diese günstige Schokolade gern mal genauer an, die Zutaten sind erschreckend. Wenn also in Güssing die Nachfrage vorhanden ist und wir dem nicht nachkommen, was glaubt ihr, passiert dann? Erreichen wir damit das Ziel, die Jugend über den Sinn und Unsinn von Trends aufzuklären, dem sie nachkommen und wir somit einen wertvollen Bildungsauftrag erfüllen, sodass sie auf Trends verzichten und ihren eigenen Wünschen treu bleiben? Nein. Jeder, der sich an seine eigene Jugend erinnert und die heutige Jugend befragt, wird erkennen: Wenn die Nachfrage da ist, beschafft man sich die Dubai Schokolade. Nur eben woanders. Anstelle bei uns, also ein regionales Familienunternehmen mit guter Qualität zu unterstützen mit hochwertiger Schokolade frei von Palmfetten, so würde, wenn wir es nicht anbieten würden, die Nachfrage bei den Mitbewerbern gedeckt werden. In unserer Region bedeutet es: Statt hochwertiger Dubai Schokolade gibts minderwertige Qualität. Bei uns sind 45% Pistazien in der Creme enthalten, beim Mitbewerber 30%. Bei uns sind Sonnenblumenöl, Olivenöl, Butter und Kakaobutter enthalten, während die Supermärkte u.a. auf Palmfette setzen. Wir verwenden natürliche Aromen, der Großhandel künstliche. Wir verwenden Kadayif, Mitbewerber setzen auf Kunafa. Auch die in der Schokolade enthaltenen Emulgatoren und Extrazutaten sind bei uns nicht vorhanden. Mit anderen Worten: Wenn es den Hype gibt und die Kunden die Dubai Schokolade sowieso kaufen, ist es dann nicht besser, gute Zutaten von einem regionalen Familienbetrieb zu kaufen, anstelle minderwertige Zutaten von Supermarktketten? Welche Aufklärungsarbeit würde wohl nachhaltiger sein; sich vor Trends zu verweigern oder mit hochwertigen Zutaten aufzuklären? Nicht falsch verstehen, wir kritisieren nicht jene, die Hypes an sich vorbei ziehen lassen, uns geht es darum, dass wir als Startup den Umständen entsprechend versuchen, hochwertige Zutaten zu fairen Preisen zu verarbeiten und selbst davon leben zu können. Ja, genau so kann man es kurz zusammen fassen: Wir haben gewisse Unkosten, die wir decken müssen, aber auch ein gewisses Pflichtbewusstsein, um auf Qualität und faire Preise zu achten. Genau deswegen haben wir öfters eben keine Dubai Schokolade im Sortiment: Wenn hochwertige Rohstoffe nicht lieferbar sind, ersetzen wir sie nicht durch minderwertige Alternativen, sondern warten, bis unsere Qualität wieder lieferbar ist.

Wir gehen davon aus, dass der Trend, wie viele andere auch, bald abebben wird. Vermutlich wird zur Weihnachtszeit er nochmal ansteigen, da viele Dubai Schokoladen, Zutaten und Arbeitsmaterialien unter den Weihnachtsbäumen liegen werden, vielleicht auch danach zur Ostersaison Dubai Schoko Eier, aber spätestens zur Sommerzeit wird es dann nachlassen. Als letztes Überbleibsel wird man auf Dubai Eis im Freibad noch daran erinnert werden, aber parallel sicherlich von anderen Hypes überholt. Und dann beginnt der Kreislauf wieder von vorn: Unternehmer schauen, ob und welchen Trend sie mitmachen, ob im Original oder eigener Kreation und die Kunden entscheiden, was in den Verkaufsregalen landen wird. Nachfrage bestimmt das Angebot. Und da bei uns die Nachfrage stark ist, genau genommen so stark, dass es bei uns den 1. Platz eingenommen hat, dicht gefolgt von Uhudler- und Karamellschokoladen, haben wir uns entschieden, die Nachfrage umzusetzen. 

Wer also den Dubai Trend nicht verstehen kann oder aus Prinzip nicht kauft: Das macht nichts., Wir haben genügend andere Schokoladen, die der Region gerecht werden und zeitlos sind. Ob süße Karamellcreme, regionaler Uhudler oder herbe Zartbitterschokolade, … ob große Tafel oder kleiner Riegel, ob einzelne Praline oder ganzer Präsentkorb, ob für Kinder oder Erwachsene, ob weiße Schokolade oder etwas Veganes… jeder Schokofan findet bei uns etwas. Und all jene, die keinen Zucker vertragen, finden bei uns sogar 100%ige Schokolade. 

Für uns ist es auf jeden Fall eine gute Zeit gewesen. Wir konnten lernen, was es bedeutet, die andere Seite der Trends, nämlich die eines Produzenten, mitzumachen und zu erfahren, was es bedeutet, Trends mitzumachen oder eben sich dagegen zu wehren. Wir konnten auch lernen, in wie fern wir uns und unseren Konzepten treu bleiben und wann wir uns dazu verführen lassen, davon abzuweichen.

Wann auch immer welcher der nächste Trend kommen mag: wir können sicherlich von dem Dubai Trend einiges lernen und somit auf neue Trends übertragen.

Ich jedenfalls kann sagen: Ich würde die Dubai Schokolade sicherlich auch kaufen, einfach um zu wissen, wovon die Welt da eigentlich spricht und Neues kennen zu lernen, … aber dann darf auch wieder jeder schauen, wer welche Vorlieben hat. Wie sagt man so schön „Die Dosis macht das Gift“. Zu viel Hype tut nicht gut, aber sich ganz zu verschließen sicherlich auch nicht. 

Seid daher alle herzliche eingeladen, durch unsere Vielfalt zu stöbern und zu schauen, was euren ganz persönlichen Geschmäckern entspricht und euren Gaumen erfreut 🙂

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