Schon lange planen wir, eine Schokoladenmanufaktur zu eröffnen, doch die äußeren Umstände haben mehr mitzureden, als einem lieb ist. Ursprünglich wollten wir bereits Ende 2019/ Anfang 2020 damit beginnen, doch die plötzliche, unsichere und langanhaltende Coronazeit erschien uns zu riskant für diesen Schritt, wir suchten nach Notlösungen, wie ihr im anderen Blog später genauer lesen könnt.
Durch den Auszug aus unserem großen gemieteten Haus mit 8500m² Grundstück im Sommer 2023 brach zwar eine Welt für uns zusammen, wir liebten dieses Zuhause sehr, wir sahen aber auch die Chance, genau jetzt neu anzufangen. Nachdem wir uns privat sortiert hatten und das Leben den Umständen entsprechend wieder geregelt war, nahmen wir uns vor, uns für das Motto „Nie war mehr Anfang als Jetzt“ zu entscheiden. Wir woll(t)en alle Schritte gehen und dafür kämpfen, dass unser Traum wahr wird.
Bevor und während wir die entsprechenden Wege gingen, s.u., erschien uns der 17.11.23 als Eröffnungstag zwar sportlich, aber machbar. Schließlich wollen und müssen wir nicht nur zügig beruflich uns festigen, sondern wir möchten auch gern die wichtige Weihnachtssaison nutzen und auch die Region erfreuen und bereichern, schließlich lieben wir auch diese Region.
Erst nach Weihnachten zu eröffnen, würde uns zwar zeitlich mehr Luft schaffen, wirtschaftlich jedoch wäre es weniger klug.
Der 17.11. erschien uns daher als ein gutes, machbares Datum, uns gefällt die Zahl, uns gefällt ein Freitag als Eröffnungstag, uns gefällt der Zeitraum vor den Adventswochenenden und, nachdem am 23.10. die Unterlagen für die Gewerbeanmeldung unterzeichnet wurden, als machbar.
Wir hatten bereits ein wundervolles Geschäft im Zentrum in Aussicht, hatten bereits in einen Großteil des Inventars investiert und ein gutes Konzept an der Hand, welches uns seit vielen Jahren begleitet, wenn auch im Laufe der Zeit angepasst. Wir waren überzeugt, dass für die nötige Restsumme die Bank uns einen Kleinkredit gewähren würde.
Mit all diesen Schritten und Plänen, die wir unten näher beleuchten, fühlten wir uns bestätigt, dass der 17.11. unser Datum sein wird.
Bevor ich die Unterlagen für das Gewerbe unterzeichnete, hatten wir eine, … sagen wir mal interessante, Vorgeschichte.
Wir greifen auf viele Jahre Berufserfahrung zurück, sowohl im Angestelltenverhältnis in einer Schokoladenmanufaktur wie auch als Selbstständiger im Bereich Marketing. Wie gesagt wollten wir mit dem Umzug in den jetzigen Bezirk eine eigene Schokoladenmanufaktur aufbauen aus verschiedenen Gründen.
Doch die Coronazeit erforderte neue Wege. Um der Berufung folgen zu können, ohne uns jedoch in ungewisse Risiken zu stürzen, investierten wir unsere Privatgelder in einen Verein, welcher wiederum als Mehrwert für seine Vereinsmitglieder schokoladige Erzeugnisse anbieten konnte. So konnten wir nicht nur unserer Liebe zu dem Thema treu bleiben, sondern auch gemeinsam prüfen, ob wir überhaupt zusammen arbeiten können. Denn bisher lief es getrennt: Ich als Angestellte in einer Schokoladenmanufaktur, mein Mann selbstständig mit seiner Werbeagentur und zeitweise mit Angestellten. Wir konnten während des Vereinsprojekts also erforschen, wie was funktioniert oder nicht funktioniert. Alles bestätigte sich: es ist sehr wertvoll, dass sich unsere Fähigkeiten ergänzen und wir gemeinsam Großes bewirken können.
Das Ende der Coronazeit, der Umzug innerhalb des selben Bezirks, der Wechsel des Umfelds, … all dies und viel mehr sorgte dafür, dass wir nun den Schritt wagen rein ins „echte“ Leben eines Unternehmers.
Dass man im Lebensmittelbereich die Hygiene beherrschen muss, ist logisch. Leider reichten jedoch meine Nachweise (Schulung von 2003 plus jährliche Wiederholung) nicht aus, sodass sie neu absolviert werden mussten. Puh, ärgerlich, denn das kostet Gelder, die wir gern anders investiert hätten. Aber egal, ich möchte die Chocolaterie, und so sei es. Am 13.11.23 war dann der Termin für diese Schulung. Gut, ich gebe zu, es hat sich schon einiges geändert im Vergleich zu damals. Damals saßen wir eine Stunde vor einem TV Gerät und haben weniger als 50€ bezahlt, heute wurden 5 Stunden veranschlagt für rund 200 €. Damals hatten die Allergene niemanden interessiert, heute ist das Wissen rund um Kennzeichnung und Auswirkung ein wichtiger Bestandteil, ebenso die Schädlingsbekämpfung. Insofern war es schon gut, daran teilgenommen zu haben, wenn auch der Schwerpunkt nicht in der Schokoladenerzeugung liegt und somit ein Großteil nicht für mich relevant ist. Ich habe nichts mit Fleisch, Fisch, Eiern und (noch) nichts mit unverpackten Verkäufen zu tun. Der für mich interessante Bereich war daher sehr klein und kurz, aber dennoch habe ich gern dem Seminarleiter gelauscht.
Aber: Noch ist die Bestätigung an der Teilnahme nicht bei mir angekommen, .. und ohne dies keine Arbeitserlaubnis. Trotzdem darf man ehrlich sein: es dürfte sich nur noch um wenige Tage handeln und daher kein tatsächliches Hindernis darstellen.
Um überhaupt sich selbstständig machen zu dürfen, braucht man eine sog. Befähigung. Diese erlangt man in der Regel durch einen Meistertitel oder durch mehrjährige Berufserfahrung als Führungskraft. Nun ja, beides liegt leider nicht vor. Jemand, der in der Theorie Note 1 hat, wird somit leichter ein Gewerbe eröffnen dürfen als jemand wie ich, die bereits 16 Jahre lang mit Schokolade tatsächlich gearbeitet hat. Ich war eben „nur“ Angestellte. Aber egal, wir waren überzeugt, dass es reicht und ich forderte so das Zeugnis an, dessen Arbeitsstelle ich 2019 wegen Umzug kündigte.
Desweiteren legte ich der WKO alle anderen notwendigen Unterlagen vor, die meine Tätigkeiten und Erfahrungen beschreiben, Zeugnisse, Seminare, …
Und dann hieß es warten.
Endlich die ersehnte Rückmeldung: Laut mündlicher Zusage darf ich mich selbstständig machen, zwar nicht mit einer Konditorei, aber mit Schwerpunkt Schokolade. Das macht mir natürlich nichts aus, denn genau das möchte ich ja gern.
Ich musste nur noch die restlichen persönlichen Unterlagen wie Meldebescheinigung und das alles vorlegen und die Unterlagen unterzeichnen.
Trotz mündlicher Zusage liegt dieser Antrag nun bereits seit 3 Wochen zur Bearbeitung. Offiziell habe ich also noch keine schriftlich bestätigte Befähigung, darf somit noch nicht in diesem Bereich arbeiten.
Vielleicht sind wir ein bisschen verwöhnt durch die deutsche Bürokratie. In Deutschland ist zwar alles sehr aufwändig, eine Gewerbeanmeldung aber recht einfach. Man geht hin, zahlt 20€, unterschreibt, fertig.
Hier in Österreich (oder liegt es doch an der Zeit?) ist es nicht so einfach. Seit nun 3 Wochen liegt die Gewerbeanmeldung auf dem Tisch der Sachbearbeiterin, welche bereits vorab eine mündliche Zusage gegeben hatte. Genau wegen dieser mündlichen Zusage dachten wir eigentlich, dass die Anmeldung rasch erledigt sei. Aber dem ist nicht so. Und ohne diese bestätigte Anmeldung gibts kein Gewerbe. Selbst wenn also alles andere passen würde, … am heutigen Tage des 17.11. darf ich die Türen nicht öffnen.
In dem zu mietenden Laden trafen wir uns mit dem zuständigen Lebensmittelinspektor, zeigten unsere Pläne und erklärten unser Vorhaben. Soweit war für ihn alles in Ordnung, lediglich die drei Waschbecken reichten nicht aus, es muss ein viertes dazu und alle Wasserhähne kontaktlos sein. Dass Hygiene wichtig ist, war uns klar, dass jedoch in einem Geschäft von nicht einmal 40m² und in einem „Öko Energieland“ für die geringe Anzahl an Mitarbeitern ein weiteres Waschbecken notwendig wird, war uns nicht klar bzw. falls doch, wäre eine Sondergenehmigung angemessen, ebenso war uns nicht bewusst, dass der Verkauf von Kaffee von dem Vorhandensein einer Spülmaschine abhängig ist. Durch Abändern der Skizzen kamen wir dann jedoch in den zulässigen Bereich, sodass dem nichts mehr im Wege steht.
Dort, wo mit den Erzeugnissen gearbeitet wird, muss die Betriebsanlage vorab genehmigt werden. Ohne diese Genehmigung darf dort nicht gearbeitet werden.
Die WKO teilte uns mit, dass man mit einem vereinfachten Verfahren 2 Monate Zeit einrechnen muss, alles andere eher 4-6 Monate. Das ist ganz schön viel und würde bedeuten, erst nach Weihnachten eröffnen zu dürfen und wer weiß, ob der Laden, auf den alles angepasst wird, dann überhaupt noch zur Vermietung steht. Denn den Vertrag zu unterschreiben wäre nicht klug, da wir nicht wissen, ob die Genehmigung erteilt wird und auch alles andere bestätigt wird, wie eben Befähigung und Gewerbeanmeldung.
Für diese Betriebsanlagengenehmigung ist es nötig, einen genauen Plan zu erstellen mit allen technischen Geräten, Arbeitsweisen, Arbeitstagen, Zeiten, Lieferanten, Fenstergröße- und Anzahl und vieles mehr. Wird dieser Plan genehmigt, kann man mit dem Bau beginnen, muss sich dann aber eben auch an diesen Plan halten, andernfalls wird ein neuer Antrag nötig.
Wir machten also diesen Plan und, wie in anderen Bereichen auch, sind wir sehr dankbar, all diese grafischen Details selbst machen zu können. Wenn wir uns vorstellen, dafür extra eine Firma beauftragen zu müssen, würde nicht nur wertvolle Zeit verloren gehen, sondern auch Gelder. Dank der jahrelangen Erfahrung in Marketing, Druck und Design geht alles selbst.
Der zuständige Mitarbeiter war ebenfalls sehr freundlich, es mussten kleine, einfache Änderungen vorgenommen werden und dann steht dem nichts mehr im Wege. Außer die aktuellen äußeren Umstände: Es muss in 4-facher Ausführung gedruckt werden, aber genau jetzt versagt unser Drucker. Das ist nun kein Hindernis, kostet aber Zeit.
Insofern: Die mündliche Zusage haben wir schneller als erwartet, die schriftliche fehlt noch wegen letzter Schritte.
Nun nützen all die guten Pläne, Posten und Genehmigungen nichts, wenn die Finanzierung im Wege steht. Wie manche von euch vielleicht wissen, haben wir unser Eigenkapital bereits in einen Teil der Schokolade investiert und damit, wenn auch nur für Vereinsmitglieder, Erzeugnisse hergestellt und im kleinen „Hofladen“ angeboten. Rein theoretisch ist somit alles vorhanden, was man zur Produktion und Verkauf bräuchte.
Doch ganz so einfach ist es nicht. Abgesehen davon, dass die Verpackung komplett neu gedruckt werden muss (Gewerbe, Anschrift, veränderte Zutaten), so muss auch der Laden entsprechend ausgestattet werden. Schließlich wollen wir nicht nur die Erwartungen der Kunden erfüllen, sondern müssen auch die gesetzlichen Vorschriften erfüllen, was letztendlich trotzdem aber auch uns selbst zugute kommt.
Ein einfaches Kassenbuch muss ersetzt werden durch eine klassische Kassa und Bondruck. Statt Haushaltskühlschrank ist ein Industriekühlschrank wesentlich effektiver. Statt Handabwasch muss eine Spülmaschine her. Statt Produktion zuhause muss der Laden hygienisch umgebaut werden. Das Fenster muss beschriftet werden, das Schaufenster ansprechend gestaltet und die Einrichtung aufgestockt werden. Für den Versandbereich ist PC und Drucker vonnöten.
All diese Maßnahmen kosten, die notwendige Restsumme i.H.v. mind. 15.000 € können wir privat nicht stämmen. Die Bank hat uns den Kredit allerdings widererwarten abgelehnt. Der „Fehler“: die Bank hätte das Eigenkapital gern als Zahl auf dem Konto, und nicht als Materialwert im geplanten Unternehmen. Ohne dieses Eigenkapital gibts keinen Kredit, egal wie gut das Konzept ist. Und ohne Geld gibts keine Chocolaterie. Das erfordert Kreativität. Wo bekommt man eine Finanzierung her, wenn Banken grundsätzlich absagen? Privat? Investor? Und das alles auch noch möglichst jetzt sofort? Ihr könnt euch kaum vorstellen, in welchem seelischen Zwiespalt wir uns hier befinden. Zwischen Tränen und Verzweiflung wechseln wir zu Motivation und Tatendrang. Dennoch werden wir müde vom Kämpfen. Wie können wir diese Blockade lösen, was soll uns all dies zeigen?
Wir haben zwar hier und da Ideen und Ansprechpartner, 100%ig fix ist aber nichts.
Nun ist es immer gut, einen „Plan A“ zu haben und an diesen fest zu glauben.
Ob man einen „Plan B“ braucht, ob dieser „Plan B“ hinderlich oder förderlich ist, … darüber streiten die ein oder anderen. Wir sind keine Fans davon, viel Energie in „Plan B“ zu stecken. Völlig drauf zu verzichten erscheint uns in unserer Situation dann aber doch zu leichtsinnig.
Der Mikrokredit; laut der Beschreibung wie für uns gemacht, schaut man sich jedoch die Bearbeitungszeit an und wer letztendlich darüber entscheidet, landen wir nicht nur bei der Ersten Bank, welche unseren Kredit bereits abgelehnt hat, sondern auch bei langer Wartezeit. Zeit, die wir nicht haben.
Vielleicht Crowdfunding? Ja das klingt gut, bedarf aber Zeit. Zeit der Ungewissheit. Es bestünde das Risiko, dass wir mehrere Wochen warten, und am Ende doch nicht die Summe erreichen. Oder dass bis dahin der Laden anderweitig vermietet ist, oder oder oder. Aber: Das Crowdfunding ist bereits fertig angelegt.
Förderungen, .. das ist das, was vielen in den Sinn kommt. Aber die meisten Förderungen passen nicht in unsere Branche, sondern beispielsweise zur Technologie oder Umwelt. Oder wir erfüllen aus anderen Gründen nicht die Erwartung. Wir haben viel Zeit in das Lesen investiert.
Wie wäre es sonst, erst einmal oder parallel als Angestellte zu arbeiten? Dazu gehört zum Beispiel die Bäckerei Wolf, die ihr Sortiment mit Schokolade erweitern könnte. Doch auch wenn Herrn Wolf laut persönlichen Vorstellungsgesprächs unser Konzept zusagt, so ist eine Zusammenarbeit aktuell nicht möglich.
Anderes Angestelltenverhältnis -zusätzlich zu dem jetzigen als Immobilienberater- gibts nicht in Aussicht, da es kein Konzept gibt, wo wir hinein passen würden. Dennoch: Bewerbungen an Zotter und andere größere Unternehmen liefen, wenn auch mit Absage oder ohne jegliche Rückmeldung. Derart auswärtige Zusagen wären aber ein Verlust für Güssing, denn zur aktuellen Lage der Spritpreisen wäre ein Umzug in die Nähe eines Arbeitsplatzes empfehlenswert, und somit eine Schokoladenmanufaktur für diese Region nicht mehr unsererseits möglich.
Was sagen denn die Räumlichkeiten des ehemaligen Nah&Frisch in der Raiffeisenstraße? Die Umwidmung wäre leichter, es wäre näher dran am Wohnort und allgemein zum Zeitpunkt der Nachfrage vor einigen Wochen vorteilhaft. Doch obwohl es schon lange leer steht und ein Zettel „Geschäft zu vermieten“ im Fenster hängt, möchte man es nicht an uns vermieten. Abgesehen davon ist die aktuelle Beurteilung bzgl. des Geschäfts im Zentrum besser, da die wirtschaftliche Aussichtslage vielversprechender ist.
Die Burg sucht doch schon länger einen neuen Pächter für das Burgrestaurant. Unsere Nachfrage, dort eine Manufaktur zu errichten, blieb jedoch bis heute unbeantwortet.
Wie wäre es, in einer externen Küche zu produzieren, und das jetzige Geschäft erst einmal nur zum Verkaufen zu nutzen? Wir haben dazu mit Eiscafés und Restaurants gesprochen, ein Teil sagte aus Platzgründen ab, andere gaben mündliches Interesse, weitere Gespräche gab es aber nicht mehr. Doch wie sähe die Praxis aus? Man müsste zeitversetzt arbeiten, um sich nicht im Wege zu stehen, das Lager müsste irgendwo anders sein, man müsste ständig die Erzeugnisse hin und her transportieren, es gäbe allgemein ein Transport- und Platzproblem, welches durchaus machbar ist, jedoch weniger etwas mit tatsächlicher Lösung zu tun hat, sondern nur als wirkliche Notlösung, wenn es gar nicht anders geht.
Wir haben den Bürgermeister, das Stadtmarketing Güssing angesprochen, Privatpersonen, Bekannte, Freunde, Familie, ehemalige Arbeitgeber, …
Die meisten finden die Idee gut, mehr aber auch nicht.
Wie wäre eine Zusammenarbeit mit regionalen Firmen? Die Abnahme von Werbeschokoladen würde nicht nur uns selbst behilflich sein für das notwendige Startkapital, sondern auch einen Mehrwert -z.B. als Weihnachtspräsent an die jeweiligen Kunden- für das jeweilige Unternehmen darstellen.
Viele regionale Unternehmen lieben die Region und werben für ein gutes Miteinander, zum Beispiel:
- MeinBezirk/ Bezirksblätter „Aus Liebe zur Region.“
- Erste Bank „Glaub an dich„
- Energie Burgenland
- OSG „Wir lieben das Burgenland„
- Südburg und Dr. Richard Busunternehmen
- WKO „Gemeinsam große Ideen umsetzen„
- Stadt(marketing) Güssing
- Raiffeisenbank „Das Wir gewinnt“
- Land Burgenland „Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass die Burgenländerinnen und Burgenländer gut und sicher in ihrer Heimat leben können“ (H.P. Doskozil)
Die Frage, die sich uns stellt: Wo sind denn all diese Menschen, die ihre Slogans und Unternehmensziele tatsächlich umsetzen? Oder ist es einfach nur gutes Marketing? Wo sind die Privatpersonen, die alles online wild „teilen“, unsere Pläne jedoch nur stillschweigend lesen?
Theoretisch gibt es fast niemanden, der unser Konzept nicht für gut heißt. Man könnte vielleicht meinen, die privaten Feedbacks uns gegenüber könnten nicht ehrlich sein, aber davon sind wir nicht überzeugt. Denn wir wissen alle, dass es leichter ist, schlechte Bewertungen abzugeben oder nach Fehlern zu suchen, als etwas Gutes als solches zu benennen.
Mit anderen Worten: ein Großteil der Bewohner und Firmen findet unser Konzept gut. Mehr aber auch nicht. Slogans werden nicht gelebt, Mund zu Mund Propaganda ist noch nicht ausreichend im Umlauf. Dabei könnten wir mit kleinen Schritten für so viel Mehrwert sorgen. Bisher kennt man Güssing nur durch Uhudler und die Burg. Wäre es nicht schön, sie auch mit Schokolade in Verbindung zu bringen? Wäre es nicht schön, wenn auch die umliegenden Geschäfte und somit die gesamte Innenstadt davon profitieren könnte?
Warum ist es anscheinend schwerer, als man es sich vorstellen mag, mit dem Know How und Inventar, welches wir mitbringen, einfach loszulegen? Möchte die Region eine Schokoladenmanufaktur? „Glaub an dich“ wird man im Nachhinein sicherlich gern zu uns sagen, jetzt aber lieber nicht.
Wir sitzen hier im Wartemodus mit dem ständigen Blick auf Uhr und Kalender. Um von der Weihnachtssaison profitieren zu können, müssten wir bereits längst alle Bestellungen (Wareneinkauf usw.) erledigt, den Ladenumbau bereits begonnen und alles andere erledigt haben. Wir sind gefangen im Kreislauf. Ohne Startkapital kein Wareneinkauf, ohne „richtiges“ Gewerbe keine Finanzierung. Ohne Gewerbe keine Einnahmen, ohne Einnahmen kein Eigenkapital, ohne Eigenkapital keine Finanzierung. Das ist privat sehr schwer, insbesondere wenn wir zeitgleich liebevoll unseren drei Kindern etwas bieten möchten.
Die Region wäre, soweit wir von Einheimischen erfahren, jedenfalls voll begeistert, wenn wir bald eröffnen könnten.
Behördlich sind wir kurz vor dem Ziel, alles ist unterzeichnet und mündlich zugesagt, es bedarf lediglich der schriftlichen Festlegung.
Behördlich sind wir sogar schneller durch das Prozedere gegangen, als uns vorhergesagt wurde und alle Mitarbeiter sind wirklich sehr freundlich. Wir möchten uns daher an dieser Stelle bedanken bei all jenen, die uns bisher so freundlich durch diesen Weg begleitet haben und denen, die uns die Unterstützung zusagten.
Noch können und dürfen wir nicht eröffnen, aber die „Mühlen mahlen“. Es ist daher nur eine Frage der Zeit, wann wir öffnen. Unser Ziel bleibt die Eröffnung vor dem ersten Advent. Ob es klappt? Drückt uns die Daumen. Je mehr Befürworter wir haben, desto leichter wird es jedenfalls, bist du dabei? 😉
Wir halten euch über unseren Blog weiterhin auf dem Laufenden.
Hinweis: zur einfachen Lesbarkeit wurden manche notwendigen Schritte vereinfacht dargestellt oder einige für uns wichtige, für den Leser unwichtig, Schritte weg gelassen. Es ist somit keine „Anleitung zur Eröffnung“, sondern zeigt Teile unseres Werdegangs 😉