Im Juli diesen Jahres erhielten wir eine Anfrage von der Plattform GuteKueche, ob wir bereit wären, ein paar schokoladige Videos zu drehen.
Das klang spannend, denn die Plattform kennen wir bereits seit einigen Jahren, hatten aber außer paar Rezeptsuchen nichts damit zu tun. Und so eine große Reichweite hat den Sitz mit Sicherheit in irgendeiner, weit entfernten Großstadt. Also haben wir erst einmal recherchiert. Wo ist denn diese Küche eigentlich? Und welche Art von Videos machen die genau? Wahnsinn, seit Jahren genutzt und noch nie bemerkt, dass die ihren Sitz fast um die Ecke haben. Das klingt alles sehr stimmig. Wir mögen Schokolade, wir mögen Videos, wir mögen regionale Firmen. Und zeitlich? Auch praktisch, denn vor kurzem haben wir unseren Ruhetag von Sonntag auf Mittwoch verschoben.
Nach einem freundlichen Telefonat machten wir ein Treffen aus, damit wir uns das Ganze vor Ort mal anschauen können.
Oh ja, das gefällt uns. Alles sehr gepflegt. Klein, aber alles da, was man braucht. Während Ines sich zuerst in der Küche umschaute, bestaunte Norman die Technik. Jeder war sofort in seiner Welt, und doch fließend vermischt, sodass wir beide, ohne es auszusprechen, schon wussten: ja, wir machen mit.
Wir führten lange, freundliche Gespräche mit ein paar Ideen, was man wie machen könnte, welche Fragen die Zuschauer haben könnten, was wir umsetzen können für den „Hausfrauengebrauch“ und wie so unsere Fähigkeit mit den Möglichkeiten des einfachen Haushalts sich vereinbaren lässt.
Wir machten einen Termin für den September aus und in der Zwischenzeit besprachen wir nochmal ein paar Ideen und kramten dazu in alten Kisten, um anstelle hochwertiger, robuster Schokoformen jene zu verwenden, die ein jeder zuhause hat oder sich leicht günstig besorgen könnte.
Am 10.09. war es dann soweit. Ein bisschen Bauchschmerzen machte uns die Kinderbetreuung, denn die Jüngste war gerade frisch eingeschult und während wir sonst bei Bedarf von den langen Kindergartenzeiten profitieren konnten oder die großen Geschwister sie abholen könnten, so endete die Schule mittags, noch bevor die großen zuhause waren. Es musste ein Ersatz her. Unsere „Ersatzoma“ war zwar vertraut mit der Annika, aber irgendwie waren beide doch ein wenig überfordert, schließlich würden wir nun nicht erreichbar sein.
Aber nun gut, wir haben uns alle vorbereitet und etwas verspätet trafen wir dann bei GuteKueche ein. Wie gewohnt wurden wir freundlich begrüßt und räumten als erstes unser voll gepacktes Auto aus. Insbesondere das Wasserbad sollte zuerst angeschlossen werden.
Bei einem Kaffee besprachen wir die 5 Videos und gingen dann mit dem ersten ins weitere Detail. Was wollen wir wie in welcher Reiehnfolge machen, welche Utensilien dürfen im Sichtbereich sein, welche lieber erst einmal noch separat packen und vieles mehr.
Und dann wurde es ernst. In unsere frisch bedruckte Arbeitskleidung geschmissen, Kameras startklar gemacht und es ging los. Die Schokoladendrops wurden ins Wasserbad gegeben, … und nun hieße es warten. Was anfänglich mit etwas Humor genommen wurde, entpuppte sich im Laufe des Tages als langweilige Pause.
Als die Schoki fertig war, wurde sie vom Herd genommen und temperiert. Wieder warten. Denn ohne Temperiermaschine dauert so etwas. Aber genau dieses Temperieren war Hauptthema des Videos und somit wichtig.
Das erste Video klappte soweit ganz gut und wir waren eigentlich selbst überrascht, dass es keine nennenswerten Fehler oder Versprecher gab.
Für das nächste Video gab es wieder eine Pause und Besprechung der nächsten Schritte.
Es folgte die Umsetzung und es ging auch ganz gut, wir waren wieder sehr zufrieden.
Für das dritte Video begann ich schon mit dem erneuten Temperieren, während der Rest die Pause genoss.
Mit der temperierten Schokolade ging es weiter und während die Schokolade im Kühlschrank aushärten sollte, wollten wir die Zeit für ein Vorstellungsvideo nutzen, welches im fertigen Zustand idealerweise nur 30sec. dauern sollte.
Hui, das ist aber ein kurzer Zeitraum. Zwei Personen sollen sich in einer halben Minute vorstellen? Das überforderte uns wieder leicht, aber nachdem wir unsere Gedanken sortiert hatten, ging es wieder los. Doch was passierte nun? Versprecher, Pausen, unnötiges Zeugs und verpasste Momente, … irgendwie wollte so gar nichts klappen. Mit der Information, dass das Video als einziges nicht geschnitten wird, fingen wir immer wieder von vorn an. Man merkte uns an, dass einerseits diese kurze Spanne herausforderte, andererseits der lange Tag doch an uns nagte. Die Konzentration schwand und irgendwie fühlte sich alles schwerer an. Aber mit dem letzten versuch schafften wir dann doch ein Ergebnis, welches sich sehen lässt.
Da wir so ewig lange für die 30sec. brauchten, was die Schoki nun fertig und das Video konnte fortgeführt werden.
Bei den letzten Videos merkte man dann ebenfalls, dass wir nicht mehr ganz so konzentriert waren. Wir versprachen uns öfter, manches gelang nicht so, wie wir wollten. So bergaßen wir, den Herd aus zu machen und durch den Unterdruck ließ sich die Schoki Schüssel nicht entfernen. Was anfänglich lustig war, schwappte dann in ärgerlichen Zeitvertreib um. Die Raumtemperatur war zu warm die Versprecher nahmen zu und unser Arbeitsablauf wich ab, sodass wir manches völlig vergessen hatten, obwohl es auf dem Tisch bereit lag.
Mit dem letzten Video waren wir dann ehrlich gesagt auch froh, dass es vorbei war. Von 9-17 Uhr standen wir vor der Kamera. Hört sich nicht so lang an, fühlte sich aber lang an.
Die fertigen Erzeugnisse überließen wir dem lieben Team von gutekueche und schlossen unseren tag mit ein paar Fotos ab.
Völlig erschöpft, aber stolz, fuhren wir zurück nach Hause.
Die Kinderbetreuung verlief nicht so gut, wie erhofft. Es gab einige Probleme wie z.B. unerwartetes Regenwetter und Bockphasen unserer Tochter, aber es ist nicht ausgeartet, sondern als wir heim kamen, waren alle drei Kinder den Umständen entsprechend zufrieden und haben sich einen schönen Mädelsnachmittag gemacht.
Bild gutekueche.at
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Zuletzt aktualisiert 23.09.2025