Bisheriger Werdegang

Die Idee, eine Chocolaterie zu eröffnen, ist nicht erst kurzfristig entstanden, sondern hat sich über viele Jahre entwickelt. In diesem Beitrag fassen wir zusammen, welche Möglichkeiten, Hindernisse und Örtlichkeiten auf diesem weg begleiteten.
Bisheriger Werdegang

Schokoladenmanufaktur auf der Insel Sylt
Zugegeben, es hatte schon einen komischen Beigeschmack, auf der selben Insel eine Schokoladenmanufaktur zu eröffnen, auf welcher ich seit vielen Jahren angestellt war. Trotzdem wollten wir alle Möglichkeiten einmal durchspielen und schauten uns eine Immobilie in Westerland an. Letztendlich entschieden wir uns aber doch dagegen, weil es sich für mich (Ines) einfach nicht richtig anfühlte.

Reiner Onlineshop, Produktion zuhause
Damals wohnten wir vor der Insel Sylt und pendelten jeden Tag auf die Insel. Zugverspätungen, Ausfälle und Abhängigkeiten ließen uns mit dem Gedanken spielen, unseren Garagenkomplex abzureißen und Produktionsräumlichkeiten zu bauen. Wir ließen uns dazu von der Firma Ytong Angebote einholen und kalkulierten diesen Schritt. Zudem sprachen wir in Rantum (Sylt) sowie in Flensburg mit Firmen, die an Großabnahme unserer Erzeugnisse interessiert waren, planten aber natürlich auch einen allgemeinen Onlineshop. Da der Wunsch, sich örtlich verändern zu wollen, aber dominant blieb, überzeugte uns diese Idee trotzdem nicht und so überließen wir die Angebote dem nachfolgenden Eigentümer.

Café und Chocolaterie in Scharbeutz
Wir mögen das Meer, aber nicht die stürmische Nordsee. Und so sahen wir, kommend von der Nordseeküste, uns an der Ostseeküste um. Eine Immobilie in Scharbeutz fußläufig vom Strand entfernt sollte unsere Chocolaterie mit Café werden. Wir trafen uns mehrfach mit der Maklerin und dem Eigentümer, erstellten Grafiken und kalkulierten. Letztendlich kamen wir aber zu dem Schluss, dass die Einnahmen Dank Tourismus dort zwar gut werden, die Ausgaben allerdings auch hoch. Wir müssten uns stark auf vielen Ebenen verschlechtern, um beruflich Fuß fassen zu können. Diese Einschränkung würde uns nicht glücklich machen und so entschieden wir uns doch dagegen.

Chocolaterie inmitten eines kleinen Familien Freizeitparks (Filippos Erlebnisgarten) in 24327 Blekendorf
Ein nettes Konzept eines Erdbeerhofes in Schleswig Holstein überzeugte uns, hier einfach mal nachzufragen, wie eine Kooperation aussehen könnte, wenn wir nebenan unser Haus bauen, und direkt auf deren Hof unsere Chocolaterie betreiben. Die Gespräche waren gut, aus verschiedenen Gründen, behördlich, organisatorisch, privat und finanziell, entschieden sich beide Seiten jedoch dagegen.

Schokoladenmanufaktur in einer alten Mühle
Ein Bekannter hatte frisch eine alte Mühle erworben, welche mit Übernachtungen und Frühstücksbuffet bereits gute Kundschaft zählte. Wir bekamen die Möglichkeit, dort unsere Schokoladenmanufaktur eröffnen und mit ihm zusammen dies führen zu können. Doch trotz schöner Ostsee und angenehmer, ländlicher Gegend überzeugte es uns nicht. Wir erstellten zwar Grafiken, kalkulierten und durchdachten viele Optionen, aber wirklich richtig fühlte es sich nur vom Verstand, nicht vom Bauchgefühl, an.

2017 Café und Chocolaterie in 24805 Hamdorf
Während meiner Kindheit verbrachte ich einige Jahre rund um Rendsburg, und so schauten wir uns dort Immobilien an. In Hamdorf gab es schöne Räumlichkeiten, wo wohnen und arbeiten unter einem Dach sich kombinieren ließe.
Unser Konzept beeindruckte sogar die Bank, wo wir einen Kapitalbedarf von 500.000 € angaben. Zusammen mit dem Land Schleswig Holstein wurde uns der Kredit genehmigt. Die Immobilie wurde während dieser Zeit jedoch anderweitig vergeben. Dies stimmte uns aber nicht traurig, da wir nun ein handfestes Konzept in der Hand hatten und überzeugt waren, etwas Besseres zu finden.

2018 Chocolaterie in Deutsch Goritz und Weinburg am Sassbach
Nach mehrwöchigen Reisen bis runter nach Slowenien spürten wir für uns, dass wir gern in Österreich sesshaft werden möchten und schauten uns Immobilien in der Steiermark an. Zwei Immobilien, Gastrobetrieb mit Privat- und Ferienwohnung, sollte ein neuer Anlass sein für ein Konzept. Wieder setzten wir uns an die Mühe und legten der örtlichen Bank unseren Businessplan vor. Die Bank war, wie auch in Deutschland, begeistert. Das Problem: Wir waren noch wohnhaft in Deutschland, somit dürfe man nicht auf die Daten, Zahlen und Erfahrungen von dort aus „datenschutzrechtlichen Gründen“ zugreifen. Umgekehrt wollte uns keine deutsche Bank einen Kredit gewähren, wenn unser Wohnsitz sich ins Ausland verlagern wird. Oder anders gesagt: Ohne diese Erlaubnis, auf Daten zugreifen zu dürfen, gelten wir laut System als Obdachlose ohne Eigenkapital. Somit war es unmöglich, von Deutschland aus einen Kredit in Österreich zu bekommen, um dort sich selbstständig zu machen. 

2018 einfach privat austoben
Auch wenn wir beruflich noch keine Chocolaterie eröffnen konnten und ich in Elternzeit eigentlich mich ausruhen könnte, konnten wir nicht die Finger von lassen. Wir besorgten uns zur Weihnachtszeit Schokolade, probierten ein sogar Ideen aus und boten sie auf dem örtlichen Adventsmarkt an, mit frisch geborenen Baby auf dem Arm 🙂

2021-2023 Vereinsgeführte Schokoladenmanufaktur und Café in Poppendorf/ Heiligenkreuz/ Reinersdorf

Inzwischen sind wir nach Österreich gezogen und haben unsere Privatgelder in erstes Schokoladeninventar investiert, um uns in den Möglichkeiten, die wir haben, vorzubereiten. Da wie oben beschrieben ein Kredit nicht möglich war und außerdem die Coronazeit die Bedingungen insgesamt im Lebensmittelbereich erschwerte, wollten wir mittels Fördergelder und im Vereinswesen auf einem großen Gelände uns den Traum erfüllen. Eine Vereinbarung sah vor, das Gelände ein Jahr nutzen zu dürfen und bis Ablauf dieser Zeit die Gelder beisammen haben zu müssen. 
Aufgrund vereinsinterner Probleme war es nicht möglich, direkt vor Ort die vorhandene Gastroküche nutzen zu können. Die umgebauten Privaträumlichkeiten in Reinersdorf nun genutzt, um dort hygienekonform arbeiten zu können. Von 2021- 2023 wurden auf diese Weise als Mehrwert für Vereinsmitglieder schokoladige Erzeugnisse hergestellt und online sowie zeitweise in Heiligenkreuz/ Poppendorf angeboten. Das erforderliche Geld für den Kauf des Geländes konnte jedoch nicht beschaffen werden, sodass das Gelände im Herbst 2022 verlassen wurde und das Schokoladenprojekt im Sommer 2023 beendet wurde.

2023 Schokoladenmanufaktur im Tierpark
Aufgrund der Kündigung der privaten Räumlichkeiten im Sommer 2023 mussten wir nach neuen Ideen uns umschauen, die „Not macht erfinderisch“ und da wir im Bereich der Schildkrötenhaltung sehr bekannt sind, wollten wir diese Punkte miteinander verbinden. Wir fragten verschiedene Tierparks in der Südoststeiermark an, ob Interesse an einer Zusammenarbeit bestünde, legten aber erst einmal kein Konzept in dem Sinne vor. Eine Rückmeldung haben wir nie erhalten.

2023 Bewerbung bei Zotter
Da ein eigenes Gewerbe anscheinend nicht sein soll, bewarben wir uns bei Zotter, sowohl mit dem Konzept, als klassische Angestellte zu arbeiten, wie auch mit der Idee, auf selben Gelände unsere Manufaktur zu eröffnen und/ oder mit unseren Schildkröten seine Tierwelt zu ergänzen. Wir erhielten jedoch eine Absage.

Vorstellungsgespräch bei Wolf Bäckerei
Wir stellten unsere Fähigkeiten der Wolf Bäckerei vor, wurden über das Gelände geführt und führten freundliche Gespräche. Prinzipiell passen wir gut zusammen, der Zeitpunkt ist wegen geplanter Umbauarbeiten allerdings ungünstig, weshalb wir nicht zusammen arbeiten können.

2023 Chocolaterie im Zentrum Güssings
Das Vereinsprojekt war beendet, wir wohnen wir seit 2019 im Südburgenland, Bewerbungen wurden abgesagt. Die Coronazeit hat ihre schlimmste Zeit hinter sich, sodass es nun Zeit wird, unsere Pläne wieder aufzunehmen. Zurück zu unserer eigentlichen Idee, eine Chocolaterie eröffnen zu wollen. Am 23.10.2023 unterschrieb ich (Ines) die Gewerbeanmeldung und Befähigung. 
Inzwischen sind wir müde geworden, immer wieder neue Konzepte zu schreiben, weshalb das jetzige weniger ausführlich war. Letztendlich ist aber egal, wie gut ein Konzept ist. Ohne Eigenkapital und ohne festes Einkommen bekommt man keinen Kredit, nicht einmal einen 100 € Dispo. Dennoch bleiben wir weiter kreativ, arbeiten am Onlineshop und greifen auf bewährtes und neues Netzwerk zurück, sodass wir überzeugt sind, zeitnah endlich eröffnen zu können.

Was ist jetzt anders, warum gerade jetzt, warum gerade hier?
Seit nunmehr vielen Jahren arbeiten wir an unseren Träumen, haben sie immer wieder neuen Umständen und Örtlichkeiten angepasst, es war anstrengend, aber wir konnten nur so wirklich filtern, was davon sich bewährt, was zu uns passt und was einfach nur eine kurzfristige Schnapsidee war. Wir möchten nicht kurzfristig Erfolge erzielen, sondern langfristig und nachhaltig. Je mehr Punkte daher fürsprechend sind, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass die Chocolaterie ein Erfolg wird und bleibt, sowohl für uns, wie auch für Kunden und die Region.
Bisher war es so, dass immer irgendetwas in uns sagte, dass sich etwas nicht stimmig anfühlt. Mal war es die Grundstücksgröße, mal das Risiko, mal die Aufteilung der Räumlichkeiten, mal die Umstände, mal die Region, … irgendwas passte nicht so richtig. Daher fühlte es sich auch nie so richtig tragisch an, wenn irgendwo eine Absage kam.
Aktuell ist es aber so, dass sich hier alles stimmig anfühlt, wenn man mal die Wunden des anstrengenden Weges außer Acht lässt. Seit 2019 wohnen wir in dieser Region, wir lieben sie trotz vieler Schwierigkeiten immer noch. Wir möchten hier bleiben. Das Wohnen, das Leben, das zukünftige Arbeiten, das potenziell zu mietende Geschäft, das Potenzial, die hier lebenden Menschen, das Wetter, … es fühlt sich alles so richtig an. Und genau deswegen haben wir nach der Absage des Kredits nicht einfach aufgehört, im Gegenteil, parallel machen wir weiter. Alle nötigen Behördenschritte, die wir bisher tatsächlich nie gegangen sind, erledigen wir nun. Und alles ging und geht vorwärts. Auch wenn es schwierig war und ist, haben wir keine direkte Absage, die uns daran hindert, jetzt aufzuhören. 
Wir fühlen einfach die tiefe Überzeugung, dass wir unserem Ziel immer näher kommen. 

Beitrag Teilen

Twitter
Facebook
Telegram
WhatsApp
XING
LinkedIn
Email
Print
Kunden & Nutzer Kommentare