Über uns
Wir lieben Schokolade, wir lieben Handarbeit, wir lieben die Region, wir lieben die grafische Gestaltung von Verpackung, wir lieben einzigartige Kreationen und bewährte Klassiker. Diese Punkte und noch viel mehr sind der Grund dafür, warum diese Burg Chocolaterie gegründet wurde.
Heutzutage kommt vieles aus der Maschine, … und vieles davon wird trotzdem als Handarbeit bezeichnet. Bei uns hingegen nicht. Wir haben die Liebe zur Handarbeit kennen lernen dürfen und möchten diese als solche fortführen. Hier wird noch mit Hand temperiert, mit der Kelle jede einzelne Tafelschokolade geschöpft und jede Praline einzeln überzogen und ggf. ausgarniert.
Wir lieben diese Region im Burgenland und haben lange gekämpft, hier bleiben zu dürfen. Mit Erfolg. Nun ziert die Burg Güssing hier im Südburgenland unser Logo, wir arbeiten direkt hier in der Region und bieten sie auch hier in der Region an. Die Zusammenarbeit mit regionalen Firmen und Zutaten ist erstrebenswert, aber Kakaoanbau in diesem Breitengrad leider nicht möglich.
Wir lieben die Familie und daher besteht diese Schokoladenmanufaktur als kleines, liebevolles Familienunternehmen. Dass mindestens eines unserer drei Kinder später mit arbeiten möchte, würde uns sehr erfreuen.
Und zu guter letzt möchten wir uns, unsere Kinder, die Region und viele andere Menschen inspirieren, seiner Berufung zu folgen. Denn wenn man liebt, womit man arbeitet, ist das Leben so viel leichter. Der Weg dorthin, dies zu erreichen, ist zwar steinig und schwer, aber hat man es geschafft, dann quält man sich nicht zur Arbeit, wartet nicht auf Urlaub oder Rente. Wir gehen gern zur Arbeit und können somit stolz sagen „in liebevoller Handarbeit gegossen“.
Wer sind wir
Angefangen haben meine beruflichen Gedanken -wie bei ziemlich jedem von uns- im Teenageralter, als man sich Gedanken darüber machte, wo man sein Praktikum absolviert. Mein Kindheitstraum, schon seit Vorschulalter, war es, im Bereich Geburt zu arbeiten. Leider hat man mich im Krankenhaus nicht genommen. Alternativ machte ich ein Praktikum im Kindergarten. Auch wenn die Zeit ganz schön war, so kam es als Arbeitsweg, insbesondere wegen eines damals notwendigen Studiums, nicht für mich infrage.
Aber was nun? Ich war zutiefst traurig.
Eine Notlösung musste her. Meine Großeltern schafften mir einen Praktikumsplatz beim Heilpraktiker und im Kosmetikstudio. Aber nein, das war auch nichts.
Meine Mutter schlug mir Konditorin vor. Ich glaube aber bis heute, dass es eigentlich insgeheim ihr eigener Wunsch war, selbst eine zu sein (sie liebte es, Torten zu backen) 😉
Also bewarb ich mich für Praktika als Konditorin, überwiegend im Raum Hamburg, da ich dort zuhause war. Ein Vorladungsgespräch bekam ich zugesagt, doch es stellte sich heraus, man habe nur einen Platz als Verkäuferin frei. Eine zweite Zusage erhielt ich, doch nach 3 Tagen Kellnerarbeit stellte sich heraus, dass auch diese Konditorei davon ausging, ich wolle in diesem Bereich arbeiten. Eine dritte Zusage erhielt ich, diesmal von Sylt. Ich absolvierte dort das Praktikum und es war ganz okay. Klar, die Torten dort haben mich sehr fasziniert, aber von richtiger Leidenschaft war ich weit entfernt.
Zurück zuhause angekommen, machte ich den Ausbildungsplatz fix. Kurz darauf erhielt ich noch eine weitere Zusage von einer Hamburger Konditorei, welche ich jedoch wegen der Zusage auf Sylt absagte.
Im September 2003 begann also mein erster Ausbildungstag. Mich verfolgte ziemlich viel Pech. Die bestellte Berufskleidung war noch nicht angekommen, der Bus kam viel zu spät und ich konnte niemanden telefonisch erreichen. Auch in der Ausbildung selbst war ich ein ziemlicher Tollpatsch. Leider wirkte ich auf meine Kollegen desinteressiert und wurde folglich dessen auch ziemlich mies behandelt. Oft verfolgte mich der Gedanke, abzubrechen und mit meiner Mutter in die Berge nach Bayern zu gehen. Aber was sollte ich dort machen, wenn ich sonst keine Leidenschaft, kein Feuer, keine Fähigkeiten und Potentiale hatte oder kannte? Dazu dann die Sätze wie “Lehrjahre sind keine Herrenjahre” machten alles nicht leichter. Ich weinte fast täglich und bin auch noch 2x durch die Gesellenprüfung gefallen.
Aber wie der “Zufall” es so will, sollte ich meine Leidenschaft nun entdecken. Damals gab es ein kleines schokoladiges Sortiment. Ein paar Tafelschokoladen und mit Nougat gefüllte Meerestiere sowie Hohlfiguren als Fische waren im Sortiment. Kaum einer mochte diese Art der Arbeit. Im Rahmen meiner Ausbildung sollte auch ich irgendwann diese Arbeit lernen. Und ich spürte eine tiefe Verbindung. Freude und Stolz umhüllten mich plötzlich. Aus Tränen, Angst und Verzweiflung wurde nun Lust und Freude. Wann immer die schokoladige Arbeit auf dem Programm stand, meldete ich mich “zu Wort” und durfte damit arbeiten. Auch wenn meine Tollpatschigkeit mich anfänglich weiter verfolgte, so war ich meinen Kollegen unendlich dankbar, trotzdem die Arbeit erledigen zu dürfen.
Im Laufe der Jahre wuchs die Nachfrage und somit die Arbeit. So entstand ein neuer Arbeitsrhytmus, sodass nicht eine kleine Menge zwischen Kuchen, Torten und Gebäck geschoben wurde, sondern erst nach erledigter klassischer Konditorenarbeit die Schokoladenarbeit aufgenommen wurden. Oftmals war für die meisten Feierabend, und ich, entweder allein oder mit 1-2 Kollegen, begann mit Schokolade zu arbeiten. Das Schönste an der Ausbildung waren also tatsächlich die Überstunden, denn in diesen durfte ich mit Schokolade arbeiten.
Die Nachfrage stieg und stieg. Es zogen neue Sorten und Maschinen ein. Irgendwann war es einfach viel zu voll und zeitlich kaum umsetzbar, alles in der normalen Backstube zu erledigen. Und zu meinem “Zufall” bauten die Chefs in wenigen km Entfernung eine Schokoladenmanufaktur, das war im Jahr 2005. Und durch “Zufall” durfte ich ausgerechnet mit meinen zwei Lieblingskollegen dorthin wechseln. Von nun an durfte ich fast täglich nur mit Schokolade arbeiten. Immer, wenn ich in der Backstube arbeiten musste, umhüllte mich schon Tage zuvor tiefe Traurigkeit. Und immer, wenn ich in die Schokoladenmanufaktur durfte, war ich zutiefst dankbar.
Ich schnupperte nun durch allerlei Arbeiten. Tafelschokolade, Trüffeltafeln, Pralinen, Riegel, Schoko Pizza, Hohlfiguren, Marzipantiere, Überziehen von Torten, Nussbruch, Meerestiere.
Zeitweise musste ich sogar (teilweise) bei Schokoladenseminaren mitarbeiten.
Ich konnte somit Vorlieben kennen lernen und spürte, dass Tafelschokoladen, Hohlfiguren und Meerestiere meine Favoriten waren, während Seminare führen eine absolute Schwäche war und Pralinen ganz weit hinten lagen.
Durch “Zufall” begegnete ich eines Tages auf dem Weg von Sylt nach Lübeck, wo meine Berufsschule seinen Sitz hatte, am Hamburger Hauptbahnhof bei McDonalds einem ganz besonderen Mann. Aus einer flüchtigen Begegnung bei der “Strohhalm Station” wurde eine feste Beziehung, eine Ehe und wir wurden zu Eltern geboren. Seit 2005 gehen mein heutiger Mann gemeinsame Wege durch Dick und Dünn.
Inzwischen hatte ich erfahren, dass die Konditorei, dessen Zusage ich “zufällig” ablehnte, in Insolvenz gehen musste.
Nach 4 Jahren Ausbildung, also ein Jahr später als üblich, trug ich endlich den Gesellen Titel und wurde übernommen. Im Jahr 2019 kündigte ich wegen des Wunsches, nach Österreich auszuwandern. Jeden Tag pendelte ich vom Festland mit dem ersten Zug (Abfahrt 4:42 Uhr) auf die Insel, schnallte mir dort meine Inline Skates an und fuhr damit die rund 2km nach Tinnum.
Doch so schön die Natur auf der Insel auch ist und die Fahrt über den Hindenburgdamm bei Sonnenaufgang, so fühlte ich mich trotzdem nicht wohl. Viele der Menschen waren so kühl wie das Wetter, die Züge hatten oftmals Verspätung und so manche Zugfahrt ähnelde einem völlig überfüllten Viehtransport. Ich sagte daher immer, dass ich mich örtlich gern verändern möchte, mich jedoch die Arbeit dort hält. Ich bin vermutlich damit eine Ausnahme. Die meisten würden gern die Arbeit wechseln, aber nicht den Ort 😉 Spaßeshalber spielten wir mit dem Gedanken, uns selbstständig zu machen. Aber wo? Und wie? Wir schrieben ein Konzept und hätten sogar 500.000 € von der Bank dafür erhalten. Aber irgendwas fühlte sich nicht stimmig an.
Wir entschieden uns, uns einfach treiben zu lassen. Wir schauten uns Immobilien an, kalkulierten Preise und besuchten verschiedene Orte.
Im Jahr 2018, im 9. Monat schwanger, beschlossen wir, ein Wohnmobil zu mieten und ohne Ziel 2 Wochen lang umher zu reisen. Wir wussten nur, dass Slowenien ein grober Anhaltspunkt sein könnte. Es war die schönste Reise unseres Lebens, hier fühlten wir wahre Freiheit. Einfach mal dem Herzen folgen fühlte sich wahnsinnig schön an. Wir ließen uns treiben und landeten dann so in der Südoststeiermark.
Von Deutschland aus Immobilien in Österreich zu finanzieren, ohne das Kapital dafür zu haben, stellte sich als absoluter Flop heraus und so sollte es dann doch ein Haus zur Miete sein. Wie es der “Zufall” so will, war es wie folgt. Uns war wichtig, ruhig zu wohnen und einen großen Garten zu haben, wo zudem Tiere erlaubt sind. Jedes Kind sollte ein Zimmer haben, am liebsten sollte der Garten nach Süden zeigen und irgendwo zwischen 5000qm und 1ha groß sein.
Wir durchstöberten zahlreiche Annoncen. Jene ohne Bilder oder ohne (viel) Text mieden wir grundsätzlich. Allein schon aus Protest, wenn ein Makler mit seiner hohen Provision sich nicht einmal diese Mühe macht.
Dann stießen wir auf eine Annonce “ein besonderes Haus für besondere Menschen”. Nur ein Bild, eine Gartenbank war drauf zu sehen. Aber der Text … als wäre er für uns gemacht. Und das, obwohl keine Infos zu Grundstück oder Haus Platz fanden. Wir meldeten uns, … und schauten uns das an. Ein wahres Paradies. Ein altes Haus von 1900, mit Kachelofen, Küchenhexe, Schwimmteich und Platz für all unsere Tiere im nach Süden gerichteten Garten. Nur zwei Wochen später zogen wir ein.
Aber zurück zur Schokolade.
Da wir noch keinerlei Möglichkeiten hatten, die Selbstständigkeit in die Tat umzusetzen, meldete lediglich mein Mann ein Gewerbe an, für sich und seine Marketing und Panoramafotografie. Das, was er bereits seit über 10 Jahren auf Sylt ausübte.
Nur sechs Monate später begann die Coronazeit. Marketing wollte keiner mehr haben, Schokolade zu finanzieren war unmöglich und depressive Phasen wurden zum Alltag.
Ein kleiner Geldsegen sorgte dafür, dass wir 2021 erstes Inventar kaufen und eines unserer Bäder im Haus zur Manufaktur umbauen konnten. Aber die Leidenschaft kam nicht zurück. Durch “Zufall” hatte ich jedoch die Möglichkeit, eine Ausbildung zur Doula zu absolvieren. Also das, was ich damals im Praktikum schon machen wollte. Und dort sprach ich natürlich die Schokolade an. Wir vertieften uns im Träumereien wie Schokoladen mit geburtsfördernden Kräutern zu vermischen.
Aber die Coronazeit machte mir sehr zu schaffen. Nach der Ausbildung und einer wunderschönen Hausgeburt, welche ich begleiten durfte, ebbte die Leidenschaft zur Doula ab. Die zur Schokolade auch.
Doch anscheinend wollte das Universum einfach nur eine Pause. Irgendwann kam meine Leidenschaft zurück. Doch auch wenn in der Herstellung viel Erfahrung vorhanden ist, so fehlt es an Erfahrung im Bereich Verpackung, Design, Vermarktung, Haltbarkeit und vieles mehr. Da wir inzwischen einen Verein gegründet hatten, beschlossen wir, ein Forschungsprojekt anzugehen. So konnten wir neue Sorten kreieren, neue Verpackungsmaterialien testen, die Lagerbedingungen austesten und alle Informationen festhalten.
In diesem Vereinsprojekt, „Elysische Schokoladen“, könnte ich somit eine Zwischenlösung finden, sodass auch auch während der Pandemie meiner Berufung nachgehen und den Vereinsmitgliedern durch die Erzeugnisse einen Mehrwert bieten konnte.
Dieses Vereinsprojekt endete umzugsbedingt um Juli 2023.
Nach unserem privaten Umzug im Sommer 2023 innerhalb des selben Bezirks wollten meine Familie und ich endlich Fuß fassen. Die Pandemie ist vorüber oder zumindest in kalkulierbare Ausmaße gerückt. Es steht somit nichts mehr im Wege zurück auf die Pläne von 2019 zu kommen, konventionell damit erfolgreich zu werden. Wir reichten somit alle Unterlagen ein, die man eben so braucht, Befähigung, Gewerbeanmeldung, Hygieneschulung, Betriebsanlagengenehmigung, Businessplan und vieles mehr. Wir schauten uns Räumlichkeiten an und waren voll motiviert. Das einzige Problem: Zeit und Geld. Zur Weihnachtszeit zu eröffnen, während wir noch Anfang November zuhause im „Wartemodus“ sitzen? Ganz schön sportlich, mag so mancher denken. Das stimmt. Dennoch, ohne Eigenkapital (das haben wir schließlich in regionale Projekte und die Vereinsmanfukatur gesteckt) und ohne Gehaltsnachweis (der Job wurde umzugsbedingt erst im September angenommen) hat man keine Chance auf eine Gründungskredit oder Mikrokredit. Ohne Geld können wir jedoch das vorhandene Inventar nicht aufstocken und die behördlich vorgesehenen Umbaumaßnahmen vorsehen. Dazu gehört ein viertes Waschbecken, vorhandene Wasserhähne müssen gegen kontaktlose ausgetauscht werden, Kassabereich, Verkaufsregale, und vieles mehr. Und da merken wir deutlich den Unterschied zwischen Verein und Gewerbe. Im Verein war es möglich, zu produzieren und „an den Mann“ zu bringen, wie es unsere bisherigen Videos und Fotos zeigen. Als Gewerbe reicht das nicht.
Ich bin jedoch voll motiviert, dass die Burg Chocolaterie Ende November 2023 eröffnen wird, inmitten der wunderschönen Stadt Güssings. Und wenn nicht? Dann finden wir trotzdem Wege, nur anders. Vielleicht nur dort verkaufen und woanders produzieren? Es ist nicht die Frage, OB wir eröffnen, sondern WANN.
Ich liebe die Arbeit mit Schokolade und wünsche mir so sehr, für mich und meine Familie, mit dieser Tätigkeit Geld zu verdienen.
Zur Unterstützung wird mein Mann der Geschäftsführer sein, welcher bereits seit 18 Jahren an meiner Seite ist und wir bisher zeigen konnten während des Vereinsprojektes, dass er und ich wunderbar zusammen arbeiten und beste Ergebnisse erzielen können.
Unser Traum ist eine eigene, kleine Schokoladenmanufaktur. Für uns, für unsere Kinder, für die Region.
Aus einem Kindheitstraum rund um das Thema Geburt wurde eine Notlösung als Konditorin. Hier entdeckte ich meine Leidenschaft zur Schokolade und durfte diese in der Sylter Schokoladenmanufaktur tagtäglich ausleben. Da die örtlichen Gegebenheiten mir nicht zusagten, zogen wir 2019 vom Festland vor Sylt ins Südburgenland, wo ich nach ein wenig Pause die Tätigkeit wieder aufnahm. Von 2021-2023 lebte ich meine Berufung in kleinem, aber feinen und liebevollen Stil im Vereinsprojekt aus und setze nun alle Hebel in Bewegung, in die Konventionalität zu gehen.
Ich bin meiner Mutter dankbar, dass sie mir damals diesen Schubs in die Richtung gegeben hat. Ich bin meinen Großeltern dankbar, dass ich während der Ausbildung dort wohnen durfte.
Ich bin meinem Mann dankbar, welcher mich durch so viele Höhen und Tiefen begleitet hat.
Ich bin meiner Chefin dankbar dafür, dass ich zur Ausbildung genommen wurde, dass ich als “Tollpatsch” übernommen wurde, dass ich ziemlich flexible Arbeitszeiten und eine gute, übertarifliche Bezahlung genießen durfte.
Wann immer ich schlechte Tage habe, denke ich an den “zufälligen” Weg zur Schokolade zurück. Ich spüre tiefe Dankbarkeit, oft verbunden mit einem herzlichen Lächeln, denn wenn ich es selbst nicht erlebt hätte, würde ich nicht glauben, dass es so viele Zufälle gibt, die dafür sorgen, meinen Weg zu finden, zu gehen und zu leben.
Ich bin stolz drauf, sowohl als Angestellte wie auch in der Vereinsarbeit meine Berufung gelebt haben zu dürfen.
Vielen Dank an alle, die mich auf diesem Weg begleitet, unterstützt und an mich geglaubt haben und vielen Dank an alle, die nun auch an den Weg der Selbstständigkeit glauben, mich begleiten und unterstützen !
Geprägt von meinem Wunsch, etwas im Bereich Marketing und Kommunikation zu machen und Dank meiner Affinität und Talent in diesem Bereich, machte ich mich schon früh in diesem Bereich nebenberuflich selbstständig und bildete mich quasi “learning by doing” selber aus und wurde in meinem Bereich mit meinen Möglichkeiten über die Jahre immer und immer besser und konnte auch namhaften Unternehmen wie Vodafone, BlockHouse, Edeka, JanysEis, Bugatti oder Gabor zu meinen Kunden zählen, nicht zuletzt auch aufgrund meiner Weiterentwicklung zum Google Street View Panorama Fotograf für die Innenräume von Unternehmen.
Während dieser Zeit zahlte ich natürlich auch sehr viel Lehrgeld und hatte mit dem ein oder anderen Tief zu kämpfen, nicht zuletzt auch immer und immer wieder aufgrund meiner Gutmütig- und Großzügigkeit.
Meine Selbstständigkeit im Bereich Marketing behielt ich während dieser Zeit auch bei, in welche ich die besagte Panoramafotografie anfing und so in den Genuss kam, deutschlandweit umherzureisen, um die genannten Unternehmen zu virtualisieren, während ich auch zahlreiche regionale Unternehmen in Schleswig-Holstein und auf Sylt dazu gewann.
Ich machte es mir zur Aufgabe, ein virtuelles 360° Sylt Erlebnis Portal aufzubauen, da es damals noch kein richtiges Googele Street View auf Sylt gab. Dies Portal ermöglichte es den Syltern und Urlaubern, Sylt virtuell zu erleben, egal ob Straßenzüge, Landschaften oder hunderte Ferienwohnungen sowie Hotels und Unternehmen virtuell in einer 360° Panoramatour zu erkunden.
An Ideen und Kreativität mangelte es mir nie, ich wusste immer, was ich wollte und war oftmals meiner Zeit mit meinen Ideen voraus, aber immer mit der Absicht, die Menschen zu einen und zu vernetzen.
So brachte ich 2012 die SyltCard auf den Markt, welche es Syltern und Urlaubern ermöglichte, bei über 130 Unternehmen auf Sylt Vorteile und Rabatte zu erhalten. Die SyltCard hatte ein leicht wiederzuerkennendes und anpassbares Grundlayout, wodurch Hotels und Appartementvermietungen die Möglichkeit hatten, ihre eigene SyltCard im eigenen Layout für ihre Gäste herauszugeben, während andere diese bei teilnehmenden Unternehmen mit Sylter Motiven käuflich erwerben konnten, um diese ein Jahr unbegrenzt durch bloßes Vorzeigen nutzen zu können. Ein Effekt, welcher mich damals ziemlich stolz machte, war, dass plötzlich eigentliche Mitberber untereinander die “Kundenkarten” des eigentlichen Rivalen akzeptierten, da sie eine verbindende Gemeinsamkeit hatten, eben genau diese SyltCard.
Zur SyltCard selbst gab es alle paar Monate eine kleine Din A6 Broschüre mit allen teilnehmenden Unternehmen, welche schon damals mit QR Code versehen waren, obwohl diese eigentlich noch so gut wie unbekannt waren.
In den letzten 3 Jahren in Deutschland und auf Sylt spezialisierte ich mich dann jedoch nur noch fast ausschließlich auf die Panoramafotografie, da ich mit dieser ein Alleinstellungsmerkmal hatte und so zahlreiche Appartements, Häuser und Hotels virtualisierte für deren Gäste zur Ansicht. Das Problem war hier nicht, an Aufträge zu kommen, hier war das Problem, an den doch eher wenigen Sonnentagen im Jahr die Aufnahmen machen zu können, die Auftragslage hing also sehr vom Wetter ab, wodurch ich an sonnigen Tagen immer sehr viel mehr zu tun hatte, als ich überhaupt erarbeiten konnte.
Ergänzend sei hier noch zu sagen, dass wir nicht direkt auf Sylt gelebt hatten, sondern im letzten Ort vor Sylt, von welchem es täglich mit dem Zug eine Station weiter nach Sylt ging, von wo aus ich dann mit meinem Firmenwagen die Insel virtualisierte. Mieten auf Sylt sind schlichtweg unbezahlbar, so besaßen meine Frau und ich ein kleines Einfamilienhaus mit Ferienwohnung auf dem Festland.
Da ich die Arbeit immer sehr liebte, wollte ich auch mit Umzug hierher meine Arbeit mitnehmen und startete mein Marketingunternehmen 2020, doch mangels Aufträgen während der Coronazeit schloss ich es zwei Jahre später wieder. Ich hielt mich mit ehrenamtlicher Tätigkeit irgendwie über Wasser, ehe ich dann 2023 zurück ins Angestelltenverhältnis ging, jedoch mit selbstständiger Zeit- und Arbeitseinteilung als Immobilienberater.
Der tiefe Wunsch, etwas eigenes zu haben bleibt jedoch weiter bestehen, durch die Arbeit mit meiner Frau während des Vereinslebens wuchsen wir weiter zusammen, sodass sie die Burg Chocolaterie am 23.10.2023 eröffnete und ich als Geschäftsführer darin tätig bin.
2004 erhielt ich meinen Hauptschulabschluss, mit dem Wunsch, am liebsten etwas im Bereich Marketing zu lernen, doch aufgrund des Hauptschulabschlusses war dies leider nicht möglich, wollte jedoch etwas Kreatives mit meinem Leben anfangen.
Da mein Rheuma mich noch immer in meiner körperlichen Freiheit leicht bis schwer je nach Phase einschränkte, kam ein klassischer Bauberuf für mich nicht infrage. Meine Mutter organisierte mir dann beim örtlichen Bäcker ein Praktikum, was ebenfalls nicht so meinen Wünschen entsprach, was die Bäcker auch ziemlich schnell genervt mitbekamen und mich nicht etwa wie innerlich wahrscheinlich gewünscht, nach Hause schickten, nein sie schickten mich dann in die hauseigene Konditorei, wo ich auf einen Freud traf, welcher hier arbeitete. Die kreativen Möglichkeiten des Konditorenhandwerks begeisterten mich dann doch sehr, wodurch ich mein Praktikum mit großem Interesse und mit beruflicher Perspektive, mit großer Freude und Dankbarkeit, weiter führte.
So begann ich dann 2004 auf Amrum meine Lehre zum Konditor, über welche ich dann auch die Liebe meines Lebens und heutige Frau kennenlernen durfte.
Da Amrum nicht so meine Insel war und meine neue Freundin und heutige Frau auf Sylt lernte, wechselte ich den Betrieb und Sylt wurde bis zu unserem Umzug Ende 2019 nach Österreich sozusagen unsere Heimat.
An einem kalten Wintertag des achten Januars 1987 um 23:33 erblickte ich als Drittgeborener von vier Jungs in Zerbst (Sachsen-Anhalt in Deutschland) das Licht der Welt.
Ich erinnere mich gut an meine ersten Jahre meines Lebens, in welchen ich in einer neuerbauten U-förmigen Plattenbausiedlung aufgewachsen bin, geprägt vom familiären, gemeinschaftlichen Miteinanders innerhalb dieser Siedlung, jeder kannte jeden innerhalb des Hofes.
Während meines sechsten Lebensjahres ließen sich meine Eltern scheiden und wir zogen noch 2 Mal innerhalb der Stadt um, ehe wir dann 1996 nach Norddeutschland an die dänische Grenze zogen, wiederum in einen sehr gemeinschaftlichen Häuserblock auf dem Land wo, die Nachbarschaft anfänglich ebenfalls sehr gemeinschaftlich bis familiär war. Anfang 2000 sollte ich dann während meiner Kindheit ein letztes Mal umziehen und es zog uns nach Nordfriesland, erneut wieder in eine eher gemeinschaftliche Nachbarschaft, welche sich mit ca. 12 Einfamilien, Häusern und reichlich Kindern um eine ca. 1000 qm großen, ruhigen Verkehrsinsel in einer Sackgasse siedelten. Dank dieser durfte ich auch hier wieder sehr familiär und gemeinschaftlich aufwachsen, sodass meine gesamte Kindheit letztendlich von gemeinschaftlichem Miteinander geprägt war, ohne dass wir je nach Gemeinschaft gesucht hatten. Das Thema gemeinschaftliches Miteinander prägte, also egal wo wir waren, meine Kindheit und somit das Fundament für mein weiteres Leben, sodass ich immer den Wunsch verspürte, in solchen Nachbarschafts-Gemeinschaften selbst einmal meine eigene Familie gründen zu wollen.
Neben der überaus für mich positiven Gemeinschaftsprägung in meiner Kindheit, war diese dennoch für mich auch sehr mühselig, zum einen, weil ich seit meinem 5. Lebensjahr von Kinderrheuma und vielen Krankenhausaufenthalten gebeutelt war sowie der Last, als Drittgeborener von vier Jungs gefühlt immer der Sündenbock gewesen zu sein und auch sonst der Familienalltag relativ stressig war, da meine Mutter alleinerziehend mit uns Jungs war. So oft es ging, entging ich diesem Stress, indem ich viel bei Freunden zu Besuch war und dort auch schlief, wodurch ich oftmals zu meiner häuslichen Erziehung auch durch die Erziehung anderer Elternhäuser positiv geprägt wurde.
Diese Erlebnisse während meiner Kindheit in Sachen Gemeinschaft und den positiven Einsichten in anderen Familien, sowie die für mich tiefgründigen Beziehung zu meiner damaligen Grundschullehrerin, haben mich meines Erachtens nach u.A. zu meiner heutigen menschlichen und spirituellen Sichtweise auf das menschliche Miteinander geprägt.