Wir wohnten ein paar Wochen hier, auf einmal erhielten wir eine Rechnung vom Rauchfangkehrer (dieser wurde von den Vermietern natürlich bereits auf uns als neue Mieter hingewiesen). Wir waren verwirrt, welcher Rauchfangkehrer? Wann war der hier, was hat der gemacht? Er berechnete den Wohnzimmer-Rauchfang, welcher unser “Aufenthaltsraum” ist. Da wir noch keiner Arbeit nachgehen konnten, hielt sich irgendjemand von uns 5 in diesem Raum auf. Zudem zeigt unser Fenster auf die recht lange Auffahrt, wo man leicht sehen kann, wenn jemand unser Grundstück betritt. Es war jedoch nie jemand vor Ort.
Und der Rauchfang der Küche? Dazu müsste man -im Gegensatz zum Wohnzimmr-Rauchfang- das Haus betreten, denn von außen kommt man nicht ran. Wie kann es sein, dass er diese Arbeit berechnet, wenn er nie drinnen gewesen ist?
Wir meldeten uns bei der Firma. Man ging auf den Vorwurf wenig ein, schickte uns aber den Kollegen (angeblich erneut) vorbei. Wir sprachen mit ihm, stellten uns vor und erklärten ihm, dass wir den Küchenkamin gar nicht nutzen. Wir erhielten anschließend die korrigierte Rechnung.
Einige Monate später erhielten wir wieder eine Rechnung. Aber wo war der Rauchfangkehrer? Wieder war niemand vor Ort, wie kann das sein? Wie kann man Rechnungen versenden, ohne dass jemand nachweislich seine Arbeit gemacht hat und wie sollen wir prüfen, ob er die Arbeit tatsächlich erledigt hat? So ging es öfters hin und her, auch bei Nachfrage, warum außerhalb der Heizperiode gekehrt wird, bis die Firma kurz davor war, uns als Kunden abzulehnen, weil sie verärgert über uns war.
Wir halten fest:
Wir erhalten eine Rechnung, ohne dass wir diesen Menschen auf dem Grundstück gesehen haben und eine beendete Arbeit als solche feststellen können. Außerdem beklagten wir, warum eine Kehrung nötig ist, wenn während des gesamten Sommers nie geheizt wurde. Und weil wir uns darüber beschweren, sind wir das Problem? Vielleicht haben Sie sich bereits an dieses Vorgehen gewöhnt, aber nur weil man sich an etwas gewöhnt, heißt es doch nicht, dass etwas gut ist, wie es ist, oder?
Inzwischen haben wir das Problem zwar gelöst, indem der Rauchfangkehrer seine Termine ankündigt und seine gekehrte Asche vor unserem Haus im Behälter stehen lässt, sodass wir, falls wir nicht im Haus sind, dies nachvollziehen können. Nichts desto trotz sind es einfach “merkwürdige” Denk- und Handlungsweisen, wo uns etwas vorgeworfen wird.
Seien Sie ehrlich zu sich selbst: Würden Sie eine Rechnung von jemanden bezahlen, ohne dass Sie Ergebnisse seiner Arbeit gesehen oder ihn selbst auf Ihrem eigenen Grundstück, auf welchem Sie sich ganztags aufhalten, angetroffen haben? Und wie würden Sie damit umgehen, dass, wenn Sie diesbezüglich Kontakt mit der Firma aufnehmen, man Ihnen die Zusammenarbeit droht, zu kündigen?
Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass die Energie hier ähnlich ist wie das von der Maklerin (Kapitel 3). Und es wird sich in den weiteren Kapiteln wiederholen: Wir weisen jemanden auf deren Fehler/ Betrug/ Amtsmissbrauch hin, aber wir sollen das Problem sein.
Vielleicht zusätzlich noch ein Punkt, auf welchen der “normale Bürger” keinen Einfluss hat, Menschen, welche im Auftrag des Staates arbeiten, hingegen schon. Wir sprechen alle hier von Klimakrise, sollen weniger Auto fahren und sparsam mit Ressourcen umgehen. Wie kann es sein, dass Haushalte gezwungen werden, vierteljährlich einen Rauchfangkehrer bezahlen zu müssen? Während der Heizperiode mag das ja noch Sinn ergeben, aber welchen Sinn hat es, den Rauchfang zu kehren (oder zumindest zu überprüfen), wenn während der Sommermonate gar nicht geheizt wurde und wenn doch, so wenig, dass das Kehren nicht nötig wäre? Wissen Sie, wie viel CO2 man einsparen könnte, wenn man das Kehren von 4x jährlich auf 2 oder 3x jährlich reduzieren würde, ohne dass hierbei ein Nachteil oder eine Gefahr entstünde? In Deutschland beispielsweise wird das Kehren der Häufigkeit der Nutzung angepasst, hier in Österreich hingegen, muss der Rauchfangkehrer 4x pro Jahr vorbei kommen. Selbst wenn er dann feststellt, dass außerhalb der Heizperiode nicht gekehrt werden muss, so musste er die Ressource (Zeit, Spritverbrauch, Verschleiß des Firmenfahrzeugs, Rechnung schreiben, etc.) verbrauchen, was vermeidbar wäre, wenn man sich auf die wichtigen Kehrungen beschränken würde. Es stellt sich die Frage: Möchte das Öko Energieland, die Bevölkerung und die Politik die Umwelt schützen, … oder geht es doch eigentlich nur um die Wirtschaft?!