Wir im letzten Bericht angekündigt ist es bei uns aktuell etwas ruhig, sozusagen die „Ruhe vor dem Sturm“, weshalb Wochenberichte eher langweilig wirken würden, wenn man sich irgendwelche Details aus der Nase ziehen muss oder in gefühlter Dauerschleife immer das selbe vor sich hin tippt, liest und anhört.
Dieser Monat hat vermutlich viele von uns betroffen. Starke Überschwemmungen suchten unsere Region heim (siehe zum Beispiel hier) und da hatten so manch andere ganz andere Sorgen, als genau jetzt Schokolade zu kaufen. Selbst als Seelentröster kann die Schokolade nicht den Schmerz nehmen, den so manche durch Schäden an ihren Häusern, Höfen oder vielleicht auch gesundheitlich erleiden mussten.
Uns selbst hat das Hochwasser Gott sei Dank nicht betroffen, sodass wir unseren Betrieb wie gewohnt fortführen konnten. Als tägliche Aufgabe wollte das frische Obst überzogen werden, doch mit zunehmenden Temperaturen nahm die Nachfrage an, sodass wir am Ende mehr entsorgen mussten, als wir tatsächlich verkauften. Aber ie auch immer das funktioniert, stellten wir immer wieder folgendes Phänomen fest: An jenen Tagen, wo wir beschließen, kein oder besonders wenig Obst anzubieten, ist jenes schon in den ersten Stunden ausverkauft und bei Nachfrage keines mehr verfügbar. Sobald für Nachschub gesorgt wurde, weil wir die Nachfrage eben decken wollten, kam ab dem Zeitpunkt kein einziger Interessent mehr. Da nun sowieso die Erdbeersaison langsam zuende geht und wir der Lebensmittelverschwendung entgegen wirken möchten, werden wir im Juli nun keine Erdbeerspieße mehr anbieten, von anderem Obst wird es lediglich eine kleine Auswahl geben nach dem Motto „solange der Vorrat reicht“. Wer auf der sicheren Seite sein möchte, hat jedoch die Möglichkeit, dies bei uns vorab zu bestellen und wir fertigen dies dann extra und frisch für euch an für das Wunschdatum. Ihr erreicht uns während der Öffnungszeiten unter unserer Telefonnummer oder per Email (siehe hier).
Saisonal werden sich viele nun im kühlen Nass des Güssinger Freibads erfrischen. Wir wollten den Mehrwert der Gastronomie mit unseren Obstspießen ergänzen, aber da sowohl wir wie auch der Betreiber an den Spießen verdienen muss, war eine Preiserhöhung notwendig. So, wie es für schwimmbad-Imbisse üblich ist. Die Menge an Nachfrage, warum das Obst dort teurer sei als bei uns in der Chocolaterie sorgte jedoch dafür, dass wir die Zusammenarbeit einvernehmlich wieder beendeten.
Am 7. Juni veranstaltete der Der Verein Wirtschaft Pro Güssing die „Lange Einkaufsnacht„, bei welchem Unternehmen verlängerte Öffnungszeiten und Angebote anboten. In unserem Fall hatten wir bis 21 Uhr unsere Türen geöffnet und boten pro Artikel (Ausnahme Einzelpralinen) 50Cent Rabatt. Wir mussten jedoch feststellen, dass all unsere Kunden an dem Tage nicht einmal wussten, dass die „lange Einkaufsnacht“ überhaupt existiert. Sie freuten sich natürlich über den Rabatt, aber wir konnten kein verändertes Einkaufsverhalten feststellen. Auch auf der Homepage des Vereins gibt es bisher noch keine Veröffentlichung zu diesem Tage. Vermutlich war allgemein die Lange Einkaufsnacht nicht mit dem Erfolg gekrönt, wie es alle Teilnehmer sich gewünscht hätten.
Und da wären wir bei dem Kreislauf: Viele Güssinger beklagen sich darüber, dass Güssing zu wenig bieten würde. Aber wenn etwas geboten wird, ist die Teilnahme -je nach Event- zu wünschen übrig, was wiederum zur Folge hat, dass langfristig solche einschlafen. Also liebe Güssinger: Nachfrage bestimmt das Angebot, ihr entscheidet, wie sich Güssing entwickelt, sowohl bei dem, was ihr selbst biete, als auch bei dem, welches ihr durch euren Besuch unterstützt. Einfach nur im Kaffeeklatsch sich zu beschweren, wird keine Veränderung zur Folge haben.
Zum Muttertag sowie vor der Eröffnung hatten wir jeweils ein Gewinnspiel veranstaltet, dessen Gewinner nun endlich, deutlich später als geplant, von unserer 5-jährigen Annika ausgelost wurden. Vielen Dank für die zahlreiche Teilnahme.
Eine freundliche Familie aus der Region hatte einen großen Überschuss an Maulbeeren und freute sich, dass wir diese abnehmen und unserer Kreativität einen neuen Schwung einhauchen können. Wir sortierten die Beeren sorgfältig, ehe diese dann verarbeitet wurden. Als Trüffelfüllung in klassischer Praline kam sie leider nicht so gut zur Geltung, man schmeckte die Maulbeere eigentlich gar nicht raus, obwohl wir mehr oder weniger ein Konzentrat hergestellt hatten. Es musste also eine neue Idee her. Aber was? Wir hatten in den Untiefen unserer Experimentierschublade noch Formen für Gummibärchen und Geleeformen. Vielleicht sollten wir es mal mit Geleefrüchten probieren. Wir besorgten und Pektin und zauberten etwas Feines. geschmacklich war es deutlich besser, doch die Konsistenz überzeugte nicht: Während es frisch verarbeitet fotografisch perfekt aussah, so zog der Zucker schnell Feuchtigkeit, alles wurde quasi wieder zu Wasser und lief uns davon. Das Rezept musste verändert werden. Das Ergebnis war besser und konnte so in den Verkauf gehen, mit Schokolade überzogen in kleinen Blöcken konnte die regionale Maulbeere nun den Gaumen unserer Kunden erfreuen.
Desweiteren probierten wir uns an neuen Pralinensorten, diesmal Kaffee. Diese Kaffeepraline kommt tatsächlich so gut an, dass wir diese vermutlich nicht nur fix im Programm behalten, sondern daraus auch eine Tafelschokolade langfristig in die regale ziehen wird. Ganz ohne künstliche Aromen begeistert der Kaffeegeschmack all jene, die Schokolade und Kaffee lieben.
Lange Zeit war leider unser Drucker defekt, was viele notwendige Arbeiten verzögerte oder abgesagt werden mussten. Inzwischen ist er aber zum Glück wieder repariert und so können eigene Layouts direkt vor Ort gedruckt werden. Unsere Referenzen sind inzwischen online, wenn auch der Aufbau der Seite noch überarbeitet wird.
Leider aber explodieren die Kakaopreise, was wir bereits bei der aktuellen Nachbestellung deutlich spüren durften. Noch können wir die Differenz irgendwie ausgleichen, aber wenn es so weiter geht, fürchten wir, müssen wir die Preise leider weiter geben und so schätzungsweise ab Herbst die Erzeugnisse preislich erhöhen. Wir wünschten, es wäre anders, aber leider nicht es nicht anders. Andererseits dürfen wir jedoch festhalten, dass wir im Vergleich zu Milka & Co. teuer erscheinen mögen, im Vergleich zu anderen Schokoladenmanufakturen aber je 100g immer noch im unteren Bereich liegen, wenn nicht sogar am günstigsten sind. Dies ist uns nur möglich, weil wir kein Marketingunternehmen zur Erstellung von Printmedien, Onlineshop, Homepage und eigene Layouts beauftragen müssen, sondern dies selbst erledigen können. Dennoch haben auch wir unsere Grenzen, denn abgesehen vom Wareneinkauf kostet allein der Erhalt eines solchen Unternehmens eine Stange Geld. Wir müssen also eine Menge Schokolade verkaufen, nur um überhaupt den Erhalt des Ladens finanzieren zu können. Rücklagen, Investitionen und das Privatleben wollen aber auch irgendwie davon etwas abhaben. Daher haben wir dieses Video geteilt, damit ein kleines Verständnis dafür aufkommt, dass mit den scheinbar hohen Preisen nicht nur der reine Warenwert bezahlt wird, der als Außenstehender gering erscheinen mag (jedoch teilweise für uns im Einkauf bereits teurer ist als so manche Dioscounterware), jedoch viele andere sich gern an unserem Verdienst, selbst wenn keiner vorhanden wäre, bedienen wollen. Allein die Tatsache, dass ein Unternehmen existiert, lässt zahlreiche Behörden und Unternehmen schon die Hände aufhalten. Dazu kommt, dass es als Angestellter zwar erfreulich ist, wenn der Stundenlohn gesetzlich angehoben wird, als Unternehmer, kann dies aber ausschlaggebend dafür sein, sich keine Mitarbeiter zu leisten. Wir bitten daher um Verständnis, dass wir unser Bestes geben, ein angemessenes Preis-/Leistungs-Verhältnis anzubieten, denn wir möchten wirklich niemanden abzocken, aber wir wollen uns und unsere Erzeugnisse auch nicht unter Wert verkaufen.
Dieser Monat war mit sehr hohen Temperaturen verbunden und somit sehr schokoladenunfreundlich. Demzufolge war auch die Nachfrage recht gering, was uns in Kopfzerbrechen bringt. Denn unser Wunsch wäre gewesen, in der Weihnachts- und Osterzeit so viel zu verdienen, dass wir die schokoladenarme Sommerzeit überbrücken können. Da uns diese wichtige Vorsaison aber aus behördlichen Gründen untersagt wurde, mussten wir quasi bei Null starten und haben nun eine wirtschaftlich schwere Zeit, die es durchzustehen gilt. Wir sind aber zuversichtlich, dass wir im Herbst, wenn die Temperaturen wieder fallen und die Weihnachtssaison näher rückt, besser wird. Zumindest wenn wir sowohl unsere eigene Erfahrung rückblickend betrachten und auch den allgemeinen Schokoladenmarkt, wäre es schon sehr verwunderlich, wenn wir uns irren würden.
Erinnert ihr euch noch daran, dass wir aufgrund dieser behördlichen Schwierigkeiten Kontakt zu Herrn Doskozil aufnahmen, da man mit der BH kaum bis gar nicht lösungsorientiert kommunizieren kann? Diese Email liegt zwei Monate zurück und vom Hörensagen her hat sie ihn nie persönlich erreicht, sondern wurde „zurück“ an die BH geschickt. Macht ja auch Sinn, dass wenn man den Chef der BH kontaktiert, dass seine „Angestellten“ dies lesen. Aber nun gut, jedenfalls sind wir bekannt dafür, dass wir nicht aufgeben und so sollte der 30. Juni einen neuen Versuch starten. Herr Doskozil besuchte höchst persönlich das 500 Jahre Jubiläum auf der Burg und so konnten wir ihm die Mail von April sowie ein kurzes Anschreiben und eine personalisierte Tafelschokolade überreichen. Wir sind gespannt, ob und wie er sich bei uns melden würde.
Leider gehen auf der Burg die Gerüchte um, dass wir aufgrund dessen, dass wir wegen unseres Namens und Logos falsche Erwartungen wecken (Chocolaterie auf der Burg), man bereits rechtliche Schritte gegen uns eingeleitet haben würde. Ob dies stimmt, wissen wir nicht, aber sollte derjenige es lesen, möchten wir auch hier sagen, dass wir erstens das freundliche, persönliche und lösungsorientierte Gespräch bevorzugen, unabhängig davon, ob wir im Recht oder Unrecht sind.
Zu guter letzt dürfen wir noch mitteilen, dass unsere Schokoladen nun auch in der Nähe von Stegersbach erhältlich sind, genauer gesagt im Peppino Restaurant, Schlossweg 1, 8291 Burgau. Dieses wunderschöne Ambiente hat uns nahezu gerufen, ideal zu sein und zu uns zu passen. Sehr empfehlenswerte Speisen, ein herrliches Feeling im Schloss mit den abgerundeten Decken, dem Wasser drum herum und dem Freibad gegenüber. Ein außergewöhnliches Restaurant passt wunderbar zu uns als außergewöhnliche Menschen mit außergewöhnlichen Erzeugnissen. Ihr findet unsere Erzeugnisse am Tresen im Restaurant oder auf Nachfrage bei den freundlichen Mitarbeitern, die Sortiment- und Preisliste ist der Speisekarte angehängt.
Da wir nur zu zweit sind und es sich wirtschaftlich einfach nicht lohnt, für 2 Kunden den ganzen Tag geöffnet zu haben, möchten wir eine Art hitzefrei einführen. Das heißt wenn es mittags über 25°C warm ist, halten wir uns die Option offen, um 14 Uhr zu schließen. Sollte es soweit sein, werden wir es aber natürlich über Social Media euch informieren.
Alles in allem war der Monat witterungsbedingt sehr ruhig. Es war zu erwarten und lässt uns die Möglichkeit, uns um Sachen zu kümmern, was im überfüllten Laden nicht möglich wäre, wie Büroarbeit, Außenakquiese, Behördengänge und weiteres. Die Sommerzeit ist, wie für diese Branche üblich, recht schwach und somit sehr schwer, aber es wird die Zeit kommen, wo wir uns Tage wie diese zurück sehnen 😉