Vier Monate nach Einzug erhielten wir einen Strafbefehl von der BH. Aufgrund dessen, dass wir uns bei denen nicht angemeldet hatten, verstößen wir gegen das Niederlassungsgesetz und müssen pro Person 50 € Strafe zahlen. Wir standen auf dem Schlauch, wieso anmelden? Wir waren doch bei der Gemeinde. Wir haben doch die Anmeldebescheinigung erhalten und diese auch der WKO, der Schule u.A. vorgelegt. Wie kann es sein, dass wir nun wie Straftäter behandelt werden, die ohne Zahlung des Beitrags ins Gefängnis müssen? Aber okay, wer weiß, vielleicht gab es ja Missverständnisse. Wir fuhren zur BH und baten um ein Gespräch. Man erklärte uns dort, dass die Meldebescheinigung nicht ausreicht, man müsse sich zusätzlich noch bei der Niederlassungsbehörde anmelden. Wir haben die Situation erklärt und glaubhaft unsere Verzweiflung dargelegt, sodass zumindest die Strafe für die Kinder erlassen wurde. Wir zahlten die restliche Strafe, legten erneut alle Dokumente vor, holten alles nach, was fehlte und führten freundliche Gespräche mit dem Mitarbeiter dort. Er fand diese Vorgehensweise auch nicht gut, mache aber nur seinen Job.
Wir wendeten uns an die Gemeinde Heiligenbrunn und erzählten ihnen von dem Vorfall. Man sagte uns, dass früher eine Zusammenarbeit mit der BH vorhanden war, dass wenn man sich nicht anmeldet, die Gemeinde erst einmal die betroffenen Personen erinnern kann. Aus datenschutzrechtlichen Gründen dürfe man es nun nicht mehr. Auf Nachfrage, warum man uns bei Anmeldung nicht einfach diese wichtige Info gegeben hätte, sagte man nur, es sei nicht deren Job. Das war also die nächste negative Erfahrung in der Region.
Man halte fest: aus datenschutzrechtlichen Gründen darf man die Anschrift nicht an die BH weiter geben und man darf uns auch nicht auf die Notwendigkeit der Anmeldung (Niederlassung) hinweisen. Sind diese 4 Monate aber um, dann zählt plötzlich der Datenschutz nicht mehr, plötzlich kann man Daten hin und her schicken und uns abmahnen. Es ist absurd, wenn uns die BH anschreibt, weil Ihnen unsere Anschrift nicht vorläge, doch genau an diese Anschrift ging das Schreiben.
Wir dürfen Sie erinnern: Die Maklerin, der Rauchfangkehrer, die Schildkrötenstrafe und nun die fehlende Kommunikation mit der Gemeinde sind Erfahrungen, die wir innerhalb von 4 Monaten mit dem Bezirk Güssing machen durften. „Herzlich willkommen“ fühlt sich anders an. Es erinnert ein bisschen an „Ich packe meinen Koffer, …“ Schauen wir, was in Kapitel 8 in den Koffer dazu kommt.