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5 Jahre SüdBurgenland - Sowas kommt von Sowas -

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Öffentlicher Brief • Abschnitt 31 • Caritas abgelehnte Nachhilfe

Um den Schulstart zu erleichtern nach 2 Jahren Homeschooling, wollten wir mangels ausreichend Budget die kostenlose Hilfe der Caritas annehmen.
Doch mit dieser Art haben wir nicht gerechnet.

Wie Sie bereits erfahren haben wir aufgrund dessen, dass wir während der Coronazeit das Kindeswohl in der Schule als gefährdet ansahen, die Kinder ins Homeschooling genommen. Wir haben zwar mit den Schulmaterialien und mit dem Schulprogramm gearbeitet, aber da Sie erfahren haben, welch enorme Schwierigkeiten uns begleitet haben, war es alles andere als einfach, den Schulstoff aktuell zu halten. Wir haben uns selbst damit beruhigt, dass man Bildung immer nachholen kann, eine zerstörte Kinderseele hingegen dauert für ihre Heilung oftmals Jahrzehnte oder wird gar mit ins Grab genommen.

Auch wenn wir das Schulsystem in vielen Bereichen kritisch und schädlich sehen, so hat es dennoch seine Vorteile. Eine gute Bildung ist in vielen Lebensbereichen sehr wichtig, nicht nur gesellschaftlich und beruflich, sondern auch privat. Wir sind daher, auch hier wieder wiederholt, nicht die Aussteiger und Schulgegner, sondern wägen ab zwischen Nutzen und Risiko. Aktuell, in Anbetracht der beruhigten Pandemie und den schulischen Vorteilen, überwiegen die Vorteile, die Bildung im Schulsystem fortzuführen.

Doch die Defizite müssen aufgeholt werden. Damit der Schulstart erleichtert wird und die Probleme nicht erst gegen Ende des Schuljahres uns überraschen, wollten wir uns bei der Caritas melden. Von denen haben wir in der Zeitung gelesen und es ist das einzige kostenlose Nachhilfeprogramm. Als wir vorstellig wurden, war die zuständige Person nicht im Hause, eine ältere Dame, die bereits 30 Jahre lang in der Schule tätig war und ihre Berufung über alles liebt, hat uns aber gern willkommen geheißen, ein paar Eckdaten abgefragt und uns gebeten, bald wieder zu kommen. Wir waren total begeistert, die Frau war wirklich total lieb, da hatten wir ein gutes Gefühl.

Wir kamen bald wieder und trafen auf die zuständige Leiterin. Wir erklärten die Situation und warum wir glauben, dass die Kinder Nachhilfe benötigen und warum wir das kostenlose Angebot gern nutzen möchten. Auch wenn die Frau bemüht war, sich dem Anliegen neutral zu widmen, rutschten ihr so manche Bemerkungen raus, wo wir uns fragen, ob sie wirklich im richtigen Job ist. Sie unterstellte uns, wir würden nicht so aussehen, als hätten wir Hilfe nötig und außerdem, wenn wir sowieso schon zwei Jahre lang zuhause unterrichteten, können wir das ja jetzt auch so weiter machen. Wir fragen uns, wie oberflächig jemand sein muss, anhand des Äußeren den Bildungsgrad erkennen zu können. Wir wissen nicht, ob es ein Lob sein soll, dass wir anscheinend gebildet genug aussehen oder eine Kritik, dass man anhand des Aussehens von der Nachhilfe abrät. Außerdem scheint es, als hätte sie uns gar nicht richtig zugehört. Würden wir der Bildung gerecht werden, wären wir nicht vor Ort. Das ist hier schließlich kein Freizeit-Spiel-und-Spaß-Überraschungsnachmittag, sondern es geht um Lernen und Aufholen von Bildungsdefiziten. Da geht man nicht hin, wenn man es nicht braucht.

Da wir unsere Kinder nicht in solche Art von Lernhilfe geben möchten, sahen wir vom Ausfüllen des Antrags ab. Da wir aber dennoch unsere Empörung erst einmal ruhen lassen wollten, verfassten wir im „abgekühlten“ Emotionszustand ein Schreiben, in welchem wir unser Empfinden ausdrückten. Dieses Schreiben warfen wir sowohl vor Ort in den Briefkasten, als auch dass wir ihn an die Zentrale per Mail gesendet hatten. Doch, wie wir es inzwischen von den Jobs der Burgenländer kennen, ist es nichts Neues, sich vor der Verantwortung zu drücken und Mails unbeantwortet zu lassen. Niemand hat sich entschuldigt, die Situation erklärt oder irgendwie anders reagiert. Es wurde einfach stillschweigend unbeantwortet belassen.

Im Übrigen ist nun das ein Jahr her. Die Kinder durften das kostenlose Angebot des Landes annehmen und im zweiten Halbjahr erhielt eine der beiden kostenpflichtige Nachhilfe. Trotzdem hat es die Schule nicht geschafft, die Versetzung zu ermöglichen. Eine der beiden Kinder muss mit vier 5en auf dem Zeugnis die Klasse wiederholen.

Die Frage ist hier, wer wieder die Verantwortung trägt und wer es ausbaden muss. Obwohl die PISA Studie und viele andere Studien zeigen, dass das Wiederholen von Schulklassen entweder gar nichts bringt, oder sogar verschlechtert, bleibt es eine gängige Praxis. Auch wenn wir während des Homeschoolings sicherlich viel versäumt haben, fragen wir uns, ob es wirklich 100% unsere Schuld sein soll, wenn die Kinder, die mehrere Stunden am Tag zur Schule gehen, und trotzdem Note 5 im Zeugnis haben oder ob nicht vielleicht doch die Schule etwas verändern müsste. Und wie kann es sein, dass die Kinder im Homeschooling die gleichen „Noten“ haben, wie beim Besuch der Schule? Der Unterschied liegt lediglich darin, dass im Homeschooling weniger Kosten anfallen (kein iPad, keine Klassenfahrten, keine Ausflüge, keine Schulunterlagen, keine extra Sportbeleidung usw.) und mehr Freizeit vorhanden ist. 

Wir bleiben daher bei der Meinung: Da die Schule ihre Vorteile hat, besuchen die Kinder diese. Sobald die Schule aber in ihren Nachteilen überwiegt, wie z.B. bei einer neuen Pandemie, werden wir dafür kämpfen, das Kindeswohl zu schützen. Eine lebensfrohe, gesunde Kinderseele ist wichtiger als Note 2 auf dem Zeugnis. Denn mit schlechten Noten kann man später trotzdem ein richtig guter Handwerker, Koch, Krankenpfleger oder eine wertvolle Reinigungskraft werden, während eine zerstörte Seele laufend mit Depressionen, BurnOut, Panikattacken oder Essstörungen krankgeschrieben ist.

Für Sie als Leser und Mitverantwortlicher im politischen und Schulsystem kann unsere Erfahrung zum Nachdenken anregen, die Rückführung ins Schulsystem allgemein zu überdenken und zu verbessern. Wir sind nicht die einzigen. Es gibt immer wieder Kinder, die ins Schulsystem eingegliedert werden, nicht nur nach einem Homeschooling, sondern auch nach Schulwechsel oder Zuzug aus anderen Ländern. Es wäre wesentlich nachhaltiger, solchen Neuankömmlingen besonders willkommen zu heißen und dort abzuholen, wo sie stehen, anstelle sie in ein bereits voll funktionierendes System zu werfen, in welches sie sich sofort anpassen, lernen und gehorchen müssen.

Fassen wir zusammen: Da wir bereits 2 Jahre Homeschooling betrieben und nicht so aussähen, als hätten wir Hilfe nötig, behandelte man uns derart ausgrenzend und oberflächig, dass wir in diesem Ambiente keine Kinder in Obhut geben möchten getreu des Mottos: Bildung kann man nachholen, eine zerstörte Kinderseele lässt sich schwer heilen.

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