Norman gab einem Praktikanten die Chance, ins Arbeitsleben zu schnuppern.
Die entstandenen Kosten überwies das AMS jedoch dem Praktikanten und überließ weitere Kommunikation einem Anwalt.
Beim privaten kleineren Mittsommertreffen 2020 lernten wir einen Mann kennen, welcher in einer aussichtslosen Lebenssituation zu sein schien. Aus Niederösterreich kommend schöpfte er Hoffnung, hier einen Lichtpunkt zu finden. Abgesehen von menschlicher Unterstützung, privat wie im Rahmen des Vereins, so wollten wir ihm auch wirtschaftlich helfen, den Weg zurück zum Arbeitsmarkt zu finden. Von den Zeiten auf Sylt kannte Norman bereits den Umgang mit Praktikanten und Angestellten, so führte er mehrere Mitarbeiter dort. Aus diesem Grund besprachen wir die Möglichkeit eines Praktikums und blieben nach dem Treffen noch in Kontakt. Er wiederum besprach mit den zuständigen Mitarbeitern vom AMS von der Möglichkeit dieser Stelle.
In Einverständnis von Norman, dem Herrn und dem AMS trat er somit einige Wochen später seinen Praktikumsplatz an, ein großzügiges voll möbliertes Zimmer, eigenes Bad, Gartenmitnutzung und Gemeinschaftsküche ermöglichten ihm in seiner Freizeit Rückzug und Vollverpflegung. Diese entstandenen Kosten wollte das AMS übernehmen. Norman sendete dem AMS somit die Rechnung zu. Als einige Wochen vergingen, das Praktikum längst beendet war und immer noch kein Geldeingang zu verzeichnen war, fragte Norman dort nach. Man teilte ihm mit, das Geld sei schon längst bezahlt. Wir prüften die Kontoauszüge genau, nichts. Es stellte sich heraus, dass der Praktikant das Geld überwiesen bekommen habe mit dem Auftrag, dies weiterzuleiten. Als wir ihn darauf ansprachen, gab er zu, das Geld bereits erhalten zu haben, dies jedoch selbst zu brauchen. Er weigerte sich somit, das Geld auf das Firmenkonto zu überweisen, also an die Bankverbindung, welche eigentlich auf der Rechnung hinterlegt war. Norman nahm wieder Kontakt mit dem AMS auf und erklärte die Situation. Man sagte ihm lediglich, dass müsse er mit dem Praktikanten klären und weigerte sich, das Telefonat fortzuführen. Da von nun an man auf Telefonate nicht mehr reagierte, erinnerten wir per Mail an die Rechnung. Schließlich ist das AMS der Rechnungsempfänger und die Firma QuantumK Rechnungsaussteller. Es sind die Bankverbindungen von Normans Firma hinterlegt, eben eine ganz klassische Rechnung (im Übrigen die einzige Rechnung, die seine Firma während seines Bestehens schreiben konnte, da coronabedingt nicht mehr möglich waren). Außerdem konnten wir schriftlich nachweisen, dass das AMS bestätigte, die uns angefallenen Kosten zu übernehmen.
Was glauben Sie, wie hat man auf unsere Mail reagiert? Ein Anwalt hat sich dem angenommen. Wieder einmal sind wir beim Thema Verantwortung. Das AMS überweist Gelder an den Praktikanten, obwohl auf der Rechnung ein komplett anderer Empfänger hinterlegt ist. Für diesen Fehler möchte man keine Verantwortung übernehmen, ein Anwalt meldet sich bei uns mit einer Unterlassungsforderung. Norman habe es ab sofort zu unterlassen, das AMS zu belästigen. Das Geld wurde bezahlt und damit habe das AMS seine Pflichten erfüllt. Tja, wie soll man damit umgehen? Und was glauben Sie, wie motiviert waren wir nun, genau diesen Praktikanten fest anzustellen? Ein Praktikant, welcher Gelder unterschlägt, minderwertige Arbeit abgeliefert hatte und im Internet herum erzählt, er wäre als Sklave bei uns in einer Besenkammer gehalten worden? Und ein AMS, welches lieber mit Arbeitslosen zusammenarbeitet als mit potenziellen zukünftigen Arbeitgebern derer? Und noch dazu die stetig wechselnden Lockdowns, wer gewährleistet uns, dass wir die Festanstellung halten können? Unter diesen Umständen lehnte Norman selbstverständlich die Festanstellung ab.
Wie hätten Sie gehandelt? Wenn Sie einen Praktikanten einstellen, welcher nicht nur seine Arbeit während des Praktikums mangelhaft erledigte, sondern dann auch noch Gelder unterschlägt? Hätten Sie ihn fest angestellt? Also wir nicht. Und als Dank dafür warf uns das AMS bzw. deren Anwalt auch noch vor, dass es überhaupt nicht gut von Norman sei, einen Praktikanten zu nehmen, ohne ihn im Anschluss fest anzustellen. Man ging miserabel mit uns um, sodass jegliche Motivation, arbeitslosen Menschen eine Chance im Arbeitsmarkt zu geben, verflogen ist. Aber, wie immer, Schuld sind natürlich wir. Wir sind indirekt Schuld daran, dass das AMS Gelder an völlig falsche Empfänger überweist und dieser Empfänger die Gelder nicht weiter leitet. Und wir sind Schuld daran, dass wir solche Menschen nicht fest anstellen.Finden Sie das fair? Ist das ein löblicher Umgang mit uns?
Das AMS gibt die Verantwortung an einen Anwalt ab und ein Anwalt beruft sich darauf, nur seinen Job zu machen.
In den Koffer kommt also das nächste Päckchen absurder Handlungen… und wir sind noch nicht einmal ein Jahr hier.
Bezüglich Praktikum ist es vielleicht nicht ganz unwichtig, noch Folgendes zu ergänzen:
Wie Sie inzwischen durch die Einleitung erfahren haben, hat Norman bereits 10 Jahre Berufserfahrung im Bereich Selbstständigkeit mit Marketing, ist jedoch bereits 15 Jahre auf Sylt selbstständig gewesen. Er kennt somit die Potenziale und Schwächen in seiner eigenen Arbeit, aber auch die Potenziale und Lücken hier im Burgenland. Auch wenn die Coronazeit seine Schwierigkeiten mitbrachte, empfand er es als sinnvoll, einen Praktikanten einzustellen mit dem ursprünglichen Ziel, diesen fest anzustellen. Denn dieser Praktikant stammt aus Österreich, kennt Österreich, kann sich gut ausdrücken, spricht die Menschen gerne persönlich an und kennt auch die „Eigenheiten“, die für uns Deutsche vielleicht noch nicht ganz sichtbar sind. Während Norman somit sich auf die digitale Verarbeitung konzentriert, bestünde das Potenzial, dass der Praktikant Akquise betreibt, mit den Menschen direkt spricht und nach einer ausführlichen Einweisung in die spezielle Fotografie zu den Kunden fährt, um dort die Fotos machen zu können, welche dann von Norman digital zu den Panoramatouren zusammen gebaut und veröffentlicht werden.
Das Burgenland hat so viel Potenzial, sich besser digital aufzustellen und so viele wunderschöne, empfehlenswerte und vorbildliche Örtlichkeiten, welche es sich lohnt, zu verbinden und zu veröffentlichen. Dass das Praktikum anders gelaufen ist, wie erwartet, das AMS „ungewöhnlich“ handelte und zudem die Coronamaßnahmen immer schlimmer wurden, war nicht vorhersehbar und die Übernahme des Praktikanten somit nicht sinnvoll. Man hätte voraussichtlich nicht so wirtschaften können, dass die Gelder, die er kostet, man hätte verdienen können.